Nicht
nur selbst Freude am bevorstehenden Osterfest haben, sondern während
dieser Tage auch an all jene zu denken, die sich finanziell nicht auf
der Sonnenseite des Lebens befinden – das wollte der
Integrationsrat der Stadt Gevelsberg mittels einer Sammelaktion ins
Bewusstsein der Bürger rufen.
Zum
Leben in Fülle gehört in der Regel auch die Bereitschaft und
Fähigkeit zum Mitleiden. Oder anders formuliert: Geteiltes Leid ist
halbes Leid.
Und
unter diesem Motto ermunterten am Samstagvormittag (24. März 2018)
dann auch einige Mitglieder des städtischen Gremiums die Passanten
in der Fußgängerzone dazu, ein Teil mehr in ihren Einkaufskorb zu
legen, um dieses dem Gevelsberger Tafelladen zu spenden. „Nach wie
vor ist es für uns von großer Wichtigkeit, dass eine vorhandene
Spendenbereitschaft an Lebensmitteln, aber auch die finanzielle
Unterstützung die wir bekommen, erhalten bleiben“, so Stefanie
Krah-von Reth von der Diakonie Mark-Ruhr.
Jede
Woche donnerstags, um 11.00 Uhr warten nämlich bis zu 90 Menschen,
die sich aufgrund ihrer Lebenssituation die notwendigsten
Lebensmittel nicht leisten können, an der Hagener Straße 89a
(Eingang am Haufer Park) auf die Öffnung des Gevelsberger
Tafelladens. Durch die freundliche Atmosphäre und die entsprechende
Aufmerksamkeit der ehrenamtlichen Helfer erfährt jeder Bedürftige
auf gewisse Art und Weise ein kleines Einkaufserlebnis, welches ihn
für einen Moment seine Nöte, Ängste und Sorgen vergessen lässt.
Insbesondere zu den Feiertagen, egal ob Ostern oder Weihnachten, ist
es von großer Wichtigkeit, dass man durch Solidarität und
Mitmenschlichkeit die Folgen von Armut in einer reichen Gesellschaft
mittels schneller und unbürokratischer Hilfe lindert.
Gevelsberger zeigten Herz
Der
Integrationsrat ist ein gewähltes Gremium der Stadt Gevelsberg, das
sich aus acht direkt gewählten Migrantenvertreterinnen und
-vertretern sowie vier Ratsmitgliedern zusammensetzt. Ziel ist es,
für die Interessen und Probleme der Menschen mit
Migrationshintergrund zu werben und diese zu vertreten. Außerdem
berät der Integrationsrat den Rat der Stadt Gevelsberg zu
Angelegenheiten, Interessen und Problemen der ausländischen
Bevölkerung. Man versteht sich als Bindeglied zwischen allen
Beteiligten und setzt sich unabhängig von der Herkunft für die
Gleichberechtigung aller Menschen und für ein stärkeres Miteinander
in Gevelsberg ein.
Und
eben jener letztgenannte Punkt, symbolisierte auch die Sammelaktion.
Einfach mal an andere denken, denen es nicht so gut geht. „Wenn
jeder nur ein Teil spendet, dann füllen sich auch sehr schnell
unsere Boxen für den Tafelladen“, sagte Seyfullah Köse. Gemeinsam
mit Giuseppa Debora Napolitano, Alba Mazzotta Tiranno, Aurelia Madeo
und
Melissa Salvo verteilte der Vorsitzende des Integrationsrates
Informationsflyer und warb im persönlichen Gespräch für Mitgefühl.
Dabei stieß man leider auch auf taube Ohren, doch der Großteil der
Gevelsberger Bürgerschaft zeigte sich spendabel.
Ob
ein zusätzlicher Schokoladen-Osterhasen, eine extra Packung Kaffee
oder eine Konserve, ein Paket Nudeln oder Reis – die Mitglieder des
Integrationsrates konnten innerhalb kürzester Zeit zahlreiche
haltbare Waren entgegennehmen. Die gesammelten Lebensmittel kommen
nun rechtzeitig zum Osterfest den Kunden des Gevelsberger Tafelladens
zugute, so dass diese die Feiertage ein wenig sorgenfreier genießen
können. André Sicks