Dienstag, 13. Februar 2024

Ein närrischer Sturm blies durch´s Rathaus

Prinz Thomas I. und Prinzessin Tanja I.
haben mit ihrem Narrenvolk das Rathaus in Gevelsberg erfolgreich gestürmt. Angeführt von der Spielleute-Vereinigung Gevelsberg und einer riesigen Jeckenschar im Nacken, machte sich das Prinzenpaar der Ka.Ge. Grün-Weiß Gevelsberg nach ihrem Gang durch die Mittelstraße sogleich auf die Jagd nach dem Goldenen Schlüssel der Stadt. „Diesmal kommt Ihr hier auf gar keinen Fall rein“, versuchte Bürgermeister Claus Jacobi, der sich als „Hausmeister Krause“ verkleidet hatte und natürlich auch seinen Dackel „Bodo“ alias Hermann mit dabei hatte, das gute Stück tapfer zu verteidigen. Zwecklos, denn am Ende einer kleinen Verfolgungsjagd musste er sich seinem Schicksal fügen und die gesamte Macht den Närrinnen und Narren übergeben. Ab sofort erschallten die Schlachtrufe „Gevelsberg Gelau“ und „Hippendorf Mäh“ durch das Verwaltungsgebäude.
 
Auch in ihrer zweiten Session gelang es Prinz Thomas I. und Prinzessin Tanja I. den Goldenen Schlüssel der Stadt Gevelsberg von Bürgermeister Claus Jacobi zu erobern. 

Und wie diese klingen, dass konnte man bis zum Vendômer Platz hören. Dabei zeigte sich, Gevelsberg kann nicht nur Kirmes, Gevelsberg kann auch Karneval. Was die Prinzessin noch einmal sehr klar deutlich machte, als sie das Wort ergriff. Mit Tränen in den Augen erzählte sie dem närrischen Volke, dass diese zweite Session „eine noch stärkere“ gewesen sei als die davor. „Wir haben unsere Kontakte intensiviert und ausgebaut; insbesondere nach Hagen.“ Das Gemeinschaftsgefühl und die Freude am närrischen Brauch, so fügte sie hinzu, sei gewachsen und „wir müssen diesen aufrecht erhalten und bewahren“. Denn nur „wenn alle Vereine, egal ob im Karneval oder zur Kirmes, vereint zusammenstehen, dann bleiben auch die Traditionen erhalten und damit auch unsere Gesellschaft bunter und vielfältiger“. Worte, die mit viel Applaus bedacht wurden. 

Traditionsgemäß wur-de beim Sturm auf´s Rathaus natürlich auch kräftig gesungen, geschunkelt und die Erfüllung der einzel-nen Thesen bestätigt. So hatte das Prinzen-paar unter anderem die Aufgabe, das Sta-dion winterfest zu machen. Was zeitlich allerdings nicht klappte und Bürgermeister Claus Jacobi daher spontan entschied, die Sportstätte im Stefansbachtal stattdessen auf den kommenden Frühling vorzubereiten. Im Anschluss wurden dann noch zwei Fahrräder für die künftigen Erwachsenen-Radfahrkurse des Büros für Vielfalt und Zukunftschancen verkehrstauglich gemacht und die Tollitäten überraschten zudem auch noch die Kinder aus dem Evangelischen Kindergarten Börkey mit einem närrischen Nachtisch. 
Im Gegenzug sollte Bürgermeister Claus Jacobi unter anderem als Frau verkleidet den grün-weißen Hühnern zur Weiberfastnachtparty im „KOMMA“ einen Besuch abstatten. „Ich kann nur eins sagen: Die Claudia war spitze“, kommentierte Prinzessin Tanja I. seinen Auftritt. Zuvor hatten bereits schon die beiden stellvertretenden Bürgermeister Stefan Biederbick und Sonja Dehn die Kirmesmauer auf Hochglanz poliert und dem Prinzenpaar nebst ihren Begleitern Tanja und Michael Lenartz ein Drei-Gänge-Menü im Winterwald serviert. Eine weiteres Highlight, so berichtete das Prinzenpaar, sei der von der Feuerwehr ausgerichtete Wettkampf „Schlag die neuen Mützenträger“ gewesen. Hierbei mussten sich die Teams der Ka.Ge. Grün-Weiß Gevelsberg und der Taubenväter fünf feuerwehrtypischen Disziplinen stellen. Auch wenn es zum Ende hin ein Kopf-an-Kopf-Rennen war, die neuen Mützenträger setzten sich klar gegen die Karnevalisten durch und nahmen den Sieg mit nach Hause. 
Insgesamt gab es 11 Thesen zu erfüllen; zehn davon, darunter auch der für Rosenmontag „von unseren Freunden aus dem Hippendorf“ geforderte „karnevalistische Handkarren“ wurden vom Prinzenpaar als „bestanden“ deklariert. Die letzte These, die da lautete: „Nach dem Sturm auf das Rathaus wird das Prinzenpaar samt Gefolge von Annika und Kai mit Kaltgetränken im „KOMMA“ begrüßt“, die stand bis zu diesem Zeitpunkt natürlich noch aus. 
Dass bei solch buntem Treiben auch noch jede Menge Orden samt „Bützchen" an verdiente Freunde des närrischen Brauchtums überreicht wurden, versteht sich von selbst. Den allerletzten Prinzenorden, den verliehen Thomas und Tanja Borgmeier an ihre Tochter Janin und sorgten damit bei den Jecken noch einmal für einen emotionalen Moment. Gestärkt durch herzhafte und süße Köstlichkeiten sowie einem kühlen Blonden oder einem prickelnden Sektchen feierte alle das große Finale der närrischen Session 2023/24, die, um es mit den Worten der Prinzessin zu sagen, „eine unbeschreibliche und wunderschöne“ war. In diesem Sinne: ein ab-schließendes „Gevelsberg Gelau“.                                               André Sicks