Dienstag, 31. Oktober 2023

Eine Hommage an Oskar Schindler

Am 7. Oktober hat die islamistische Hamas den Staat Israel
und seine Bürger*innen mit Terror überzogen. 1.300 Menschen sind dabei zu Tode gekommen. Es ist der größte Massenmord an Jüdinnen und Juden seit dem Holocaust. Unzählige weitere Menschen sind verwundet, vergewaltigt und verschleppt worden. Und auch in Deutschland wird angesichts dessen gegen Jüdinnen und Juden gehetzt, die Flagge Israels verbrannt und Propaganda für die Hamas betrieben. „Da ist es einmal mehr die Herzenspflicht als deutscher Autor, an die Geschichte und an einen der wenigen Deutschen, die Juden gerettet haben, zu erinnern“, sagt Tim Pröse.  

Der Spiegel-Nr-1-Bestsellerautor wird am 6. November im Rahmen der 15. Gevelsberger „Aktionswoche für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt“ um 19:00 Uhr zu Gast bei der VHS Ennepe-Ruhr-Süd sein, um dort an jenen Menschen zu erinnern, den zu Zeiten des Nationalsozialismus die Behandlung der hilflosen jüdischen Bevölkerung anwiderte und der ein Verlangen entwickelte, so viele Jüdinnen und Juden wie möglich vor der braunen Brut zu retten. Die Rede ist von Oskar Schindler. Seine Geschichte über Mut und Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit ist aktueller denn je. 
Pröse, der übrigens Praktikant bei der West-falenpost war, wird das unglaubliche Leben die-ses Helden in einer szenischen Lesung, „die ihn in seinem ganzen Wesen wiedergibt“, auf die Bühne bringen. Die Besucher*innen werden dabei allerdings über-rascht werden von einem „anderen“ Oskar Schindler, wie er sagt. Von einem Menschen voller Widersprüche und voller Tragik. Und das bei all seinen Trium-phen. „Er rettete die Menschen und vergaß sich selbst dabei.“ Nach dem Krieg kam der Industrielle nämlich nie wieder wirklich hoch, hauste unter anderem in einer 20-Quadratmeter-Wohnung am Frankfurter Hauptbahnhof hauste und starb am 9. Oktober 1974 vergessen von seinem Land in Hildesheim. „Erst Steven Spielbergs Meisterwerk „Schindlers Liste“ schenkte uns vor 30 Jahren unseren Helden wieder zurück.“ 

Kämpfer gegen Hitler, die leider vom Aussterben bedroht sind, denen widmet sich der Autor in seinen Werken. So auch in seinem Longseller „Jahrhundertzeugen“, der als Grundlage für die Lesung in Gevelsberg dient. Bei der Recherche dazu „durfte ich Jerzy Gross, den Letzten von Schindlers Liste treffen, der damals noch lebte.“ Und er begegnete auch Schindlers Witwe Emilie, ebenfalls eine Heldin, da sie die Menschen, die ihr Mann rettete, versorgte und durchbrachte. Wie wichtig all diese mutigen Menschen sind und waren, da zitiert Pröse einen Satz von seinem Freund Udo Lindenberg: „Wir dürfen nicht ihre Asche anbeten. Sondern müssen ihr Feuer weitertragen“. 

Der Journalist und Buchautor Tim Pröse kommt am 6. November 2023 anlässlich der diesjährigen Aktionswoche in die VHS Ennepe-Ruhr-Süd, um dort ein feinfühliges Lebensporträt von Oskar Schindler aufzuzeichnen. 

Doch reicht solch eine Lesung in der heutigen Zeit, um den be-stehenden Rechtsruck in unse-rem Land ein wenig einzu-dämmen? Seine Antwort darauf lautet: „Nein, natürlich nicht. Ich kann die jungen Menschen nur begeistern für ein paar Helden unserer Geschichte. Ihnen Vor-bilder anbieten. Das mag viel-leicht ein Funke sein, um Jugendliche zu ermutigen, gegen das Unheil aufzustehen und ihm etwas entgegenzusetzen.“ Es komme gerade in dieser Zeit auf einen jeden von uns an, sagt er abschließend, ob man sich als Mensch, als Mitmensch zeigt oder „ob auch wir beginnen zu hassen?“ 


Diese Veranstaltung wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert und ist daher kostenfrei. Anmeldungen sind unter Angabe der Kurs-Nr. 4003C telefonisch, per E-Mail an urbanski@vhs-en-sued.de oder über die Homepage www.vhs-ennepe-ruhr-sued.de möglich.      André Sicks