doch
die Bundesregierung plant in
ihrem aktuellen Haushaltsentwurf
die Mittel in
sozialen Arbeitsfeldern
drastisch zu kürzen. Beispielsweise in
den Bereichen der Migrationsberatung und des
Jugendmigrationsdienstes. Dass
dies bei den Betroffenen für Frust sorgt – kein Wunder.
So auch bei der Ar-beitsgemeinschaft der Wohlfahrtspflege im EN-Kreis, in der die Arbeiterwohlfahrt, das Deutschen Roten Kreuz, die Caritas, die Diakonie und Der Paritätische vereint sind. Anfang des Monats trafen sich die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der einzelnen Institutionen in der AWO Geschäftsstelle in der Neustraße mit den beiden heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Axel Echeverria und Timo Schisanowski, um mit ihnen über dieses Missverhältnis zu sprechen. „Wir hatten dabei Gelegenheit, den Politikern darzustellen wie sich die Kürzungen hier vor Ort in unserer Arbeit mit den Menschen auswirken werden und wie wichtig diese Angebote sind, um die Integration der Geflüchteten zu fördern“, sagte Esther Berg, Geschäfts-führerin der AWO EN und derzeitige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, im Nachgang. Es ging unter anderem um die geplante Streichung des Bundesprogramms „Respekt Coaches“, das darauf zielt, Gewaltbereitschaft und rassistischen Tendenzen junger Menschen mit gezielten Angeboten in Schulen entgegen-zuwirken, unter anderem in Gevelsberg und Hattingen. „Das ist ein sehr erfolgreiches und von den Schulen hochgelobtes Projekt“, erklärte Berg und fügte hinzu, dass man den Politikern den Wunsch mit auf den Weg gegeben hätte, solche und andere Projekte nicht zu beenden, sondern zu verstetigen, wenn sie erfolgreich sind.
Für
Axel Echeverria und Timo Schisanowski stand am Ende fest, dass solche
Kürzungen ein
klassisches Beispiel für „Sparen an der falschen Stelle“ seien,
da die Einschnitte bei der Freien Wohlfahrtspflege so tiefgehend
wären,
dass sie die über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen im EN-Kreis
gefährden würden.
Beide wollen sie sich daher im
Rahmen der aktuellen Haushaltsberatungen dafür einsetzen, dass im
parlamentarischen Verfahren nachbessert wird. Was die
Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrts-pflege abschließend ein wenig
zuversichtlich stimmte und sie zu dem Fazit kommen ließ, dass man
solch einen konstruktiven Austausch unbedingt auf der Ebene von Bund,
Land und Kommune fortsetzen müsse. Denn nur gemeinsam können
Lösungen entwickelt werden, um dringende Hilfe-bedarfe vieler
Menschen weiterhin decken zu können. André Sicks