Freitag, 14. Februar 2025

Tabu-Thema lockte Kinobesucher

Dass es ausgerechnet das Thema „Sterben“ sein würde,
was beim Seniorenkino für einen weiteren Besucherrekord sorgte, damit hatten die Veranstalter nie und nimmer gerechnet. An beiden Tagen an denen der Film „Toni und Helene“ über die große Leinwand vom filmriss flimmerte, das Kino war bis auf den letzten Platz besetzt. „Wir sind total begeistert“, resümierten der Vorsitzende vom VdK Gevelsberg, Volker Rabiega, und der stellvertretende Vorsitzende des AWO Ortsvereins Gevelsberg, Hans-Christian Schäfer nach der Vorstellung. 

Beide erläuterten sie, dass es viele Möglichkeiten gäbe, sich dem Tod zu nähern. Die gefühlvolle Geschichte von „Toni und Helene“ zeigte ihrer Meinung nach aber einen überaus charmanten Weg, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Liebenswert resolute Figuren, ein exzellentes Schauspiel-Duo sowie reichlich smarte Situationskomik sorgten für ein Road Movie der bewegenden Art. Mit souveräner Gelassenheit spielten sich die beiden Hauptdarstellerinnen Christine Ostermayer und Margarethe Tiesel die Pointen-Bälle nur so zu. Auch wenn es zwischendurch immer mal wieder melodramatisch wurde, am Ende stimmte bei „Toni und Helene“ allerdings jede Tonalität. Ein Film zum Lachen, Weinen und zum Nachdenken über das Leben mit all seinen Tief- und Höhepunkten, der zugleich aber auch die ernste Themengebiete Sterbehilfe und Altersdiskriminierung mit charman-tem Humor verband.
 
Das Seniorenkino verzeichnete im Februar mit dem Film „Toni und Helene“, bei dem es um die Tabu-Themen „Sterbehilfe und Altersdiskriminierung“ ging, einen neuen Besucherrekord. 

Und auch diesmal durften sie wieder aus drei Filmen ihren Favoriten für den kommenden Monat auswählen. Per Abstimmungskugeln gewann dabei das Historiendrama „Der Lehrer, der uns das Meer versprach“. Ein inspirierender Film über die Freiheit des Geistes, über den von Immanuel Kant geforderten Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Er handelt von einem idealistischen Lehrer, der in einem spanischen Dorf gegen konservative Kräfte ankämpfen muss. Erst recht, wenn andere es nicht tun.   André Sicks