Doch mit einem Kind verändert sich so einiges. Gerade in den ersten
Lebensjahren werden entscheidende Weichen zur Entwicklung eines
gesunden Kindes gestellt. Um es allen Kindern zu ermöglichen, gesund
und glücklich aufzuwachsen, müssen Eltern von Anfang an individuell
unterstützt werden. Und genau hier setzt der Fachdienst „Frühe
Hilfen“ der Stadt Gevelsberg mit seiner Arbeit an, erklärt Silke
Glashagen. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Maria Cramer-Ketentzis
unterbreitet sie Familien vor, während und nach der Schwangerschaft
zahlreiche niedrigschwellige, freiwillige und kostenlose Angebote zur
frühzeitigen Unterstützung.
Ein
solches, auf Freiwilligkeit beruhendes, Angebot ist zum Beispiel die
Babybegrüßung. Vier bis acht Wochen nach der Geburt des Kindes
besuchen „wir als Frühe Hilfen die Eltern zuhause und überreichen
ihnen neben einer Präsenttasche auch ein informatives Elternhandbuch
mit allen Angeboten und vielseitigen Informationen rund ums Kind“,
erklärt Silke Glashagen. Darin würde man nicht nur alle
Gevelsberger Betreuungs-möglichkeiten für Kinder sowie Beratungs-
und Unterstützungsangebote, die eventuell einmal nützlich sein
könnten, finden, es beinhaltet auch „alle Anlaufstellen zur
finanziellen Unterstützung von Familien, pädagogische Hinweise zur
Entwicklung des Babys, Frühförderangebote, Freizeitangebote und
vieles mehr“.
Nicht
unerwähnt lässt sie, dass die Stadt Gevelsberg allen interessierten
Eltern mit Babys sowie werdenden Eltern zudem den Elternkurs „Das
Baby verstehen“ anbieten würde. Da Eltern ihrem Baby die besten
Startmöglich-keiten mit auf den Weg geben möchten, geht es in diesem
Kurs darum, die ersten Signale des Babys zu verstehen. Wie können
Eltern diese lesen und beantworten und dem Baby damit das Gefühl
geben, wie in einem sicheren Hafen geborgen zu sein. Ein prägendes
Angebot, da „mit dem Gefühl der sicheren Geborgenheit das
Urvertrauen des Kindes wächst und es ein Leben lang begleitet.“
Gevelsberg ist eine liebens- und lebenswerte Stadt, in der Familien willkommen sind. Ausgezeichnet mit dem Zertifikat „Familiengerechte Kommune“ verpflichtete man sich daher auch, die Bedürfnisse von Familien in allen Entscheidungen mitzudenken und ihnen nachhaltig gerecht zu werden. Wozu auch das Still-Café zählt, bei dem sich Mütter, natürlich sind auch Väter willkom-men, an jedem ersten und dritten Montag im Monat in der Zeit von 10:00 bis 12:00 Uhr in der Neustraße 15 treffen können. Im Fokus steht natürlich das Thema Stillen ganz oben auf der Agenda von der leitenden Stillberaterin Lara Gans-windt, doch ihr ist es genauso so wichtig, dass die Teilnehmenden in einen Erfahrungsaustausch treten, bei dem es dann beispielsweise um Themenfelder wie Beikost, Bedürfnisse und Schlafen geht. Es ist, so sagt sie, ein Ort, wo sich aufkommende Fragen beantworten lassen. Oder, wie Silke Glashagen ergänzend hinzufügt: „Eine Anlaufstelle, wo Mütter gemeinsam mit ihren Kindern ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse in einer für sie gemütlichen Atmosphäre untereinander austauschen.“
Silke Glashagen (links) vom Fachdienst der "Frühen Hilfe" freute sich, dass sie gemeinsam mit Stillberaterin Lara Ganswind (rechts) vor kurzem die Trageberaterin Denise Tangermann (Frühe Hilfen Hattingen) im Still-Café begrüßen konnte.
Während
das eine oder andere Kind munter umher krabbelt oder in Mamas Armen
friedlich schlummert, berichtet die aus Hattingen kommende
Trageberaterin Denise Tangermann (Frühe Hilfen Hattingen) den
Besuchern des Still-Cafés von ihrer Arbeit. Sie verrät, dass man
mit Hilfe eines Tragetuches oder einer Tragehilfe das Nähebedürfnis
seines Kindes erfülle und nebenbei die Bindung fördere. „Eine
sichere Bindung zu den Eltern stärkt die Kinder in ihrer Entwicklung
und bietet eine gute Voraussetzung für spätere
Eingewöhnungsprozesse in die Kindertagesbetreuung.“ Tragen
unterstütze außerdem die gesunde Entwicklung „Eures Kindes“ und
sei ein gutes Mittel, um den Alltag mit einem Baby zu entstressen.
Worte, denen Silke Glashagen und Lara Ganswindt nur zustimmen können.
Beide zeigen sich begeistert davon, mit was für einem Interesse die
Mütter der pädago-gischen Fachkraft lauschen und abschließend auch
dankend deren Angebot annehmen, eine Bindeweise mit dem Tragetuch zu
erlernen oder ver-schiedene Tragehilfen auszutesten. André Sicks