Mittwoch, 1. Dezember 2021

Roboter macht Kinderschützer glücklich - Bernecker GmbH investiert in Industrie 5.0 und sagt Danke

Seit weit über 70 Jahren steht die Bernecker Rohrbefestigungs-technik GmbH nun schon im Dienste ihrer Kunden.
1934 von Karl Bernecker am Vogelsang in Gevelsberg gegrün-det, agiert das Unternehmen mittlerweile an drei Standorten (Gevelsberg, Merseburg und in Vietnam) und die insgesamt 70 Mitarbeiter produzieren mehr als 3.000 Tonnen Rohrhalterungen für weltweite Baustellen, insbesondere in den USA und in Asien, sowie für Kraftwerke und Chemieanlagen. 

In Zeiten der Pandemie, wo zahlreiche Unternehmen mit Lieferengpässen zu kämpfen haben, entschlossen sich die Gesellschafter in eine neue Produktionstechnik zu investieren. Stichwort: Industrie 5.0. Eine Bezeichnung, die suggeriert, dass die vierte industrielle Revolution inzwischen an ihrem Ziel angelangt sei, erklärten die Geschäftsführer Klaus-Dieter Bernecker und Thomas Bernecker. Gemeinsam stellten sie daher nun ihre neue industrielle Revolution erstmals der Öffentlichkeit vor. „Roboter-Schweißverfahren waren im Stahlbau bis dato unrentabel“, sagten die Beiden und richteten ihren Blick auf den Kuka-Roboter, der sich selbst programmiert und anschließend jedes Bauteil sofort schweißt. „Diese Investition verspricht einen höheren Qualitätsstandard durch Automatisierung der Produktionsprozesse.“
 
Im Beisein der Belegschaft und einiger geladener Gäste stellte die Geschäftsführung der Bernecker Rohrbefestigungstechnik GmbH mit dem Kuka-Roboter ihre neue industrielle Revolution nun erstmals der Öffentlichkeit vor. 

Per Laserscan erzeugt der Roboter ein Scannerbild das in ein 3D-Modell umgerechnet wird. „Das System kann ver-schiedene Produktfamilien im Stahlbau mit beliebigen Maßen und in beliebiger Zusammen-stellung automatisch schwei-ßen“, erläuterte man seinen geladenen Gästen, zu denen unter anderem auch Bürgermei-ster Claus Jacobi und Barbara Lützenbürger vom Gevelsberger Kinderschutzbund zählten. Sy-stembekannte Bauteile müssen ab sofort nicht mehr kontrolliert werden und jedes neue Material oder Profil wird auch nur ein einziges Mal im System abgelegt, zusammen mit den optimalen Schweißparametern. „Danach geht alles automatisch.“ 

Bevor sich alle ein Bild davon machten, wie genau der Roboter, für den man übrigens noch einen Namen sucht, das platzierte Bauteil erkannte, es in 3D darstellte, sich auf dem Monitor virtuell im Raum drehte und zu guter Letzt die Schweißnähte grafisch platzierte, bedankte sich die Firmenleitung für das langjährige Vertrauen, welches ihnen von Seiten der Stadt über all die Jahre entgegengebracht wurde, noch mit einer ganz besonderen Überraschung. In Zeiten wie diesen sei es von Nöten, so Thomas Bernecker, dass man auch einmal an all jene denkt, die in Notlagen und Schwierigkeiten stecken und die vielleicht schnell und unbürokratisch Hilfe benötigen. Womit er explizit Barbara Lützenbürger vom Gevelsberger Kinderschutz-bund ansprach, um ihr einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro zu überreichen. 

Die Geschäftsführer Klaus-Dieter Bernecker (rechts) und Thomas Bernecker freuten sich, dass sie mit dem Gevelsberger Kinderschutzbund, vertreten durch Barbara Lützenbürger, genau den richtigen Empfänger für ihre Spende gefunden hatten. 

Die Kinderschützerin zeigte sich überaus dankbar über solch eine hohe Spende, da dies, wie sie sagte, eher selten vorkomme. Ohne solch eine Unterstützung sei vieles gar nicht möglich, betonte Lützenbürger., da Spenden ein wichtiges Standbein bei der Arbeit des Kinderschutzbundes seien, „Und gerade in Zeiten von Corona sind die natürlich auch bei uns eingebrochen.“ Umso schöner, dass sie nun mit ihrem Team ein wenig vorausschauend planen und agieren kann.

Zum Team des Gevelsberger Kinderschutzbund gehören neben Barbara Lützenbürger (rechts) unter anderem auch deren Ehemann Gerhard sowie Heike Pasch, Mitarbeiterin der Bernecker Rohrbefestigungstechnik GmbH. 

Als ein Beispiel wofür man das Geld verwenden wolle, nannte sie den Schwimm-Förderkurs, den der Ge-velsberger Kinderschutzbund seit Einführung des Offenen Ganztages an der Grundschule Schnellmark unter-stützt und begleitet. Denn zur Bildung bei Kindern gehöre unter anderem auch Bewegung, erklärte sie. Nur leider sei es traurige Realität, dass viele Kinder sich heutzutage nicht sicher im Wasser bewegen können. Warum dies so ist, da führte Lützenbürger unterschiedliche Gründe auf: Viele Eltern müssten zum Beispiel erst einmal den Spagat zwischen Familie und Beruf hinbekommen. Was ihnen dann am Ende fehlt sei Zeit und oftmals auch das nötige Geld, um ihre Kinder beim Schwimmenlernen zu begleiten. „Von daher ist es gut, dass wir uns als Kinderschutzbund für eine solch wichtige Förderung stark machen.“ Einmal in der Woche würden dabei jeweils zehn Kinder im hauseigenen Leerschwimmbecken der Schule von zwei ausgebildeten Schwimmlehrerinnen auf das „See-pferdchen“ hin trainiert und die kosten „natürlich Geld“, sagte Barbara Lützenbürger und fügte abschließend hinzu, dass die Firma Bernecker damit erneut „ein großes Herz gezeigt hätte“ und zurecht 2011 mit „unserem Kinderfreundlichkeits-preis“ ausgezeichnet wurde. André Sicks