Dienstag, 8. Oktober 2024

Was stand in den „Liebesbriefen aus Nizza”?

Dieser Frage wollten an die 100 Seniorinnen und Senioren
auf die Schliche kommen und besuchten dafür das filmriss kino in der Rosendahler Straße. Im Rahmen des Seniorenkinos unternahmen sie eine cineastische Reise an die Cote d‘Azur und erlebten auf der großen Leinwand einen französischen Film, der nach seinem turbulenten Start immer mehr an Tiefgang gewann. In „Liebesbriefe aus Nizza“ entfaltete Regisseur Ivan Calbérac eine umwerfende Sommerkomödie über den dritten und den vierten Frühling im Leben. Eine Revanche à trois voller Situationskomik, die mit Humor zeigte, dass kein Alter vor frischer Verliebtheit und später Rache schützt. 

Ein toller Film mit Witz, Herz und Temperament“, sagte eine Besucherin am Ende der Vorstellung und wollte es nicht versäumen, auch den Organisatoren vom Seniorenkino einmal ein großes Lob und Dankeschön auszusprechen. Denn mit dieser Veranstaltungsreihe würden den älteren Menschen ein paar vergnügliche Stunden abseits ihres Alltagsleben ermöglicht. „Und das ist einfach wunderbar.“ 
Ähnlich sah es auch Jürgen Taake. Der bekannte Gevelsberger Kabarettist zählt inzwischen zu den „Stammzuschauern" und resümierte über die „Liebesbriefe aus Nizza“: „Ich fand an dem Film hervorragend, dass er eine wegen einer 40 Jahren alten Affäre der Frau beginnende Ehekrise sehr komödiantisch darstellte und trotz des sehr beherr-schenden Mannes zu einem vermeintlich versöhnlichen Ende führte.“ Dass die Frau noch weitere Affären hatte, was man erst Sekunden vor Ende des Films erfuhr, sei „eine geniale Schluss-Pointe“ gewesen, ergänzte er. Für Taake hat das Seniorenkino gleich zwei schöne Seiten. Da wäre zum einen die Tatsache, dass die Filme zu einer „seniorengerechten Zeit" um 15:00 Uhr starten, zum anderen sei es „eine tolle Sache, dass sich die Besucherinnen und Besucher den Film für den nächsten Monat selbst auswählen dürfen“. 
Diesmal entschied sich der Großteil des Publikums für die Filmadaption „Der Buchspazierer" von Ngo The Chau, die auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Carsten Henn basiert. Eine warmherzige Hommage an die Literatur, das Leben und die Liebe, die große Gefühle auf die Leinwand zaubert und zugleich zum Träumen, Weinen und Lachen anregt.                                                                                                        André Sicks