Mittwoch, 8. Mai 2024

Kirmesgruppe „Mühlenhämmer” hat einen neuen Einzelgänger

Eine Ära geht zu Ende.
24 Jahre lang begeisterte Thomas Rummler als Einzelgänger der Kirmesgruppe „Mühlenhämmer“ die Zuschauer beim Gevelsberger Kirmes-zug. Nun hat er im Rahmen der Helferfete, mit der die Kirmesfreunde alljährlich bei ihren Unterstützern und Sponsoren in geselliger Runde Danke sagen, den Staffelstab an Sascha Krupke übergeben. „Es ist an der Zeit, dass jetzt auch mal die jüngere Generation zum Zuge kommt“, sagt er und zeigt sich dabei voller Optimismus, einen würdigen Nachfolger gefunden zu haben.
 
Drei Generationen an Mühle-Einzelgänger auf einen Streich – vlnr: Thomas Rummler (2000 bis 2023), sein Nachfolger Sascha Krupke und Michael „Willi“ Sichelschmidt (1980 bis 1999). 

Rummler selbst war im Jahr 2000 als Einzelgänger in die Fußstapfen von Michael „Willi“ Sichelschmidt getreten. „Und diese waren nicht gerade klein“, scherzt er. Doch irgend jemand musste es ja machen. „Also habe ich einfach mal spontan die Hand gehoben.“ Mit Erfolg wie sich im Laufe der Jahre zeigen sollte. Er erinnert sich, dass er bei seiner Kirmeszugpremiere, die Uhr einfach mal zurück gestellt hätte und in die Zeit eingetaucht sei, in denen Pferde den Gevelsberger Kirmeszug noch bereicherten. „Ich hatte mir ein Pferd zugelegt, dass einige kleinere Tücken hatten; durch grazile Körperbewegungen war es mir aber möglich, diese in Dressurreitermanier nahezu perfekt auszumerzen.“ Eine Darstellung, die am Ende mit dem 2. Platz honoriert wurde. Insgesamt sieben Mal durfte Thommy, wie seine „Mühle-Familie“ ihn nennt, ganz oben auf dem Treppchen stehen. 2015 gelang ihm sogar der Hattrick, drei Jahre hintereinander als „Bester Einzelgänger“ ausgezeichnet zu werden. „2008 wurde mir mit dem Thema „Ich Tarzan, Du Jane“ sogar der Sonderpreis für die „Humorvollste Darstellung“ verliehen“, sagt er ein wenig stolz. Denn es kommt eher selten vor, dass einem Einzelgänger oder einer Einzelgängerin die Ehre zuteil wird.
Im letzten Jahr schwebte er als chine-sischer „Spionagebal-lon“ über Gevelsberg und dokumentierte auf humorvolle Art und Weise, dass eine von der Gruppe gelöste Person stets unterhalt-same Absichten hat. 

Und die liegen selbst-verständlich auch Sa-scha Krupke am Her-zen. „Mir ist es wichtig, dass die Leute entlang der Zugstrecke jede Menge Spaß haben“, sagt er lächelnd. Ein Zeichen dafür, dass er sich auf seine neue Aufgabe freut. Er ist jemand. der für das Brauchtum Kirmes lebt und der vom Kirmesfieber gepackt wurde.
2003 engagierte er sich erstmalig bei der Kirmesgruppe „Mühlenhämmer“; ein Jahr später „bin ich dann offiziell eingetreten“. Kurz gesagt: Probezeit überstanden, erfolgreiche Übernahme. 
Die Frage, was er denn für den Kirmeszug geplant hätte, die beant-wortet der neue Einzelgänger mit den Worten: „Ich werde als Stimmungs-kanone auftreten“. Man möge, so ergänzt er, das Wort Kanone in der heutigen Zeit bitte keinesfalls seinem eigentlichen Ursprung zuordnen. Es ginge einzig und allein um musika-lische Unterhaltung. Und dass er dafür wahrlich ein Garant ist, das zeigte sich im vergangenen Jahr bei der Kirmes-krugfete in der Dortmunder Brinkhoff‘s Brauerei. Nach einem leckeren Buffett und reichlich Gerstensaft ergriff er, abwechselnd mit Felix Gromm, das Mikrofon und trällerte live mit eingespielter Musik altbekannte Gevelsberger Kirmeslieder. Von daher darf man gespannt sein, was Sascha Krupke am 30. Juni zum Besten geben wird.                                                                                              André Sicks