Donnerstag, 16. September 2021

Großes Kino zum Jubiläum - VdK Gevelsberg feierte sein 75-jähriges Bestehen

Es war schon etwas Besonderes was sich der Sozialverband VdK Gevelsberg hatte einfallen lassen, um sein 75-jähriges Bestehen zu feiern.
Nicht etwa irgendein Veranstaltungsraum diente als Ort für die Feierlichkeiten; der Vorstand unternahm vielmehr eine Reise zurück in die Vergangenheit und empfing die Mitglieder und Ehrengäste auf dem Gelände der AVU im Gevelsberger Autokino. 
Schon beim Ein-lass verspürte man ein nostalgisches Gefühl. Den Gäs-ten wurde nämlich eine vom filmriss-Team zusammen-gestellte Schnu-ckertüte gereicht, die neben herzhaf-ten und süßen Köstlichkeiten zu-sätzlich auch noch eine 64-seitige Festschrift beinhaltete. Zeitgleich liefen auf der großen Leinwand bereits kleine Filme, die die Arbeit des Sozialverband VdK aufzeigten. Musikalisch untermalt wurde das Ganze von Manuel Morgenstern mit stimmungsvollen Gesangs- und Pianoklängen. 
Als Moderator konnte der bekannte WDR-Reporter Jan Schulte gewonnen werden, der locker, witzig, spritzig und kurzweilig durch das rund zweistündige Programm führte, dass mit dem Ein-marsch der Spielleute-Vereinigung Gevelsberg offiziell eröffnet wurde. Gedanklich schunkelte man gemeinsam „auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ und beim Ausmarsch schickten die Musiker mit dem „Steigerlied“ noch ein herzliches „Glückauf“ an den VdK Gevelsberg. 

Wie alles begann 
Dessen Vorsitzender Klaus Löbbe begrüßte im Anschluss die Festgesellschaft und ließ sie wissen, dass ihr Besuch ein deutliches Zeichen dafür sei, dass der VdK kein isoliertes Verbandsleben führe, sondern stets einen guten Kontakt und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit anderen pflegt. Auch wenn das Erreichen des 75sten Lebensjahres für viele bedeute, sich etwas zurückzunehmen und die angenehmen Seiten des Alters zu genießen, so gelte dies keinesfalls für den VdK Gevelsberg. Dessen Türen stünden auch weiterhin jedem Menschen offen, sagte Löbbe, der Rat und Unterstützung in sozialen Fragen benötige. „Sozialpolitisches Engagement, umfassende Angebote rund um die Themen Sozialrecht, Gesundheit, Behinderungen, Rente und Pflege sowie gelebte Solidarität im Ehrenamt bilden das Fundament unserer starken Gemeinschaft.“
Allerdings wolle man nicht mehr nur als reiner Dienstleister agieren. „Um unseren gesellschaftspolitischen Auftrag zu erfüllen, ist es ebenso wichtig die Menschen für das Verbandsleben zu in-teressieren, sie für die Grundidee und die Ziele des VdK zu begeistern.“
Natürlich ließ er während sei-ner Rede auch noch einmal kurz die Entwicklung des Ortsverbandes in den vergangenen Jahrzehnten Revue passieren. Wobei das Wichtigste die Gründung der Selbsthilfegruppe am 16. März 1946 war.
Man sei den Gründungsmit-gliedern, unter ihnen Otto Corvey, Kurt Frank, Elli Grah, Anton Hüter, Ernst Kimstedt, Peter Pink, Helmut vom Schemm und Selma Zopp, zu Dank verpflichtet, dass sie vor 75 Jahren den heutigen Gevelsberger Ortsverband ins Leben riefen. 
Als Klaus Löbbe vor 25 Jahren an die Spitze gewählte wurde, da zählte man ca. 215 Mitgliederinnen und Mitglieder. Heute seien es unglaubliche 900 Personen, die sich dem Sozialverband VdK anvertrauen würden. „Stolze Zahlen, oder?“ resümierte er. 

Schlagfertige Rentnerin mit Überraschung 
Mit Sicherheit; aber dies sollte sich rasch ändern. Denn „Omma Hertha“ aus dem Dorf am Hagebölling schritt gemächlich mit ihrem Rollator in Richtung Bühne. Die Dame mit der großen runden Brille und dem Staubwedel hatte gehört dass filmriss-Betreiber Klaus Fiukowski eine Reinigungskraft suche und wollte sich nun einmal persönlich bei ihm vorstellen. Dass sie dabei in eine Veranstaltung platzte, war ihr zwar etwas unangenehm, hinderte sie aber keineswegs daran ein wenig vom Leder zu ziehen.
So stellte sie zum Beispiel fest, dass alle verantwortungsvollen Posten mit einem Klaus an der Spitze besetzt seien und deren Frauen hätten oftmals auch sogar den selben Namen. „Dr. Klaus Solmecke hatte als Bürgermeister eine Renate an seiner Seite und die bessere Hälfte von Klaus Löbbe heißt ebenfalls Renate.“ Und die, so berichtete die rüstige Seniorin, agiere stets mit vollem Engagement still und leise im Hintergrund. Zudem sei sie eine „tolle Reiseleiterin“ bei den organisierten Tages- und Mehrtagesfahrten. Ginge es nach „Omma Hertha“, dann sind es aber die regelmäßigen Treffen und der zwischenmenschliche Austausch der Mitglieder, die das Verbandsleben prägen würden. Somit sei es für sie nun auch an der Zeit, die Katze aus dem Sack zu lassen. „Ab jetzt bin ich ein Mitglied der VdK-Familie“ rief sie begeistert und überreichte Klaus Löbbe ihren unterschriebenen Mitgliedsantrag. Der VdK Gevelsberg durfte somit bei seiner Jubiläums-Matinee das 901. Mitglied begrüßen. 

Grußworte der Politik 
Was Bürgermeister Claus Jacobi direkt zum Anlass nahm um doppelte Glückwünsche auszusprechen. „Sie haben das selbstgesteckte Ziel erreicht, wenn nicht sogar übertroffen“, lobte er die Arbeit vom VdK Gevelsberg. Egal ob es dabei um Fragen zu den gesetzlichen Sozialversicherungen, der Rehabilitation oder Schwerbehindertenrecht ginge. „Sie geben Tag für Tag ihr Bestes für all diejenigen, die ihre Hilfe brauchen“. Und das Besondere, so ließ er abschließend wissen, sei die stets sehr persönliche, lösungsorientierte Arbeit unmittelbar vor Ort. 
Dem konnte Landrat Olaf Schade nur bei-pflichten und sagte, das der VdK ein Verband sei, bei dem neben „sei-ner kompetenten Inte-ressenvertretung“ insbe-sondere auch Freude und Spaß, Weiterbil-dung und geselliges Miteinander nicht zu kurz kämen. „Und ich denke, dass ich richtig liege, wenn ich sage: Im VdK sind viele lang-jährige Freundschaften geschlossen worden.“ Darum sei der VdK Gevelsberg mit all seinen Aktivitäten auch ein wichtiger Teil des Vereinslebens und ein wichtiger sozialer Treffpunkt in Gevelsberg. 

Ein besonderer Gast aus Düsseldorf 
Eine besondere Ehre für den Gevelsberger VdK war es, dass mit Horst Vöge der Vorsitzende vom Landesverband NRW gekommen war. Dieser verband seine Glückwünsche mit einem Dank „für die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren und für die Wahrnehmung der vielschichtigen sozialen Aufgaben durch die zahlreichen ehrenamtlich Tätigen im Ortsverband.“ Der VdK Gevelsberg, so sagte er, erfülle eine wichtige soziale Funktion, wirke der Vereinsamung älterer Menschen entgegen und sei darüber hinaus oftmals Ansprechpartner bei Alltagsproblemen sowie aufmerksamer Zuhörer.
Das Jubiläum bot Vöge zudem Gelegenheit, die Arbeit des Sozialverbandes einmal genauer zu betrachten. Angesichts der demografischen Entwicklung und einschneidender sozial-rechtlicher Reformen müsse „und wird sich“ der VdK bei der Politik Gehör verschaffen und helfen, an Lösungen mitzuwirken, sagte er. „Viele Menschen benötigen unsere Hilfe, wenn es um die Wahrung ihrer Rechte geht. Bei uns sind sie gut aufgehoben.“ Abschließend versprach er, dass er noch einmal wiederkäme um das 1.000 Mitglied beim VdK Gevelsberg höchstpersönlich zu begrüßen. 

Bevor die Jubiläums-Matinee mit einem Schlusswort von Klaus Löbbe ihr Ende fand, stimmte Manuel Morgenstern noch das Lied „Ein Hoch auf uns“ an und die Zuschauer wurden mitge-nommen auf eine Bilderreise durch die letzten Jahrzehnten.
Mit dieser Veranstaltung legte man den Grundstein, um auch weiterhin aktiv und nachhaltig im Sinne der Mitglieder zu arbeiten. Frei dem Motto: Zukunft sozial gestalten – Gevelsberg sozial gestalten! „Denn das ist unsere Maxime in und für Gevelsberg“, sagte Löbbe abschließend. André Sicks


FOLGT IN KÜRZE!!!