Mit Pino begrüßte der Vicus-Treff am 15.
September einen ganz besonderen tierischen Gast in seinen Räumlichkeiten. Der fast
zweijährige Labrador war, gemeinsam mit seinem Frauchen, der Gevelsberger
Logopädin Alexandra Spille, erstmals in der AWO Einrichtung zu Besuch, um den
Gästen einen ersten Kontakt sowie ein erstes Kennenlernen zu ermöglichen.
Zukünftig,
so ist es nämlich geplant, soll der süße Vierbeiner einmal im Monat in die Elberfelder
Straße kommen. „Ermöglicht, werden uns die Besuche durch den AWO-Ortsverein
Gevelsberg; worüber wir sehr dankbar sind“, betonte Katrin Dahlke, die
verantwortliche Mitarbeiterin vom Vicus-Treff, deren Herz von Pino im Sturm
erobert wurde. Doch auch die zahlreichen Gäste zeigten keinerlei Scheu oder
Ängste. Ganz im Gegenteil; sie verwöhnten den Hund mit Leckerchen und gewannen
damit binnen kürzester Zeit sein Vertrauen. Und Pino, der zeigte sich natürlich
von seiner besten Seite und gehorchte Frauchen aufs Wort bzw. auf deren
Handzeichen.
Bevor sich Alexandra Spille (rechts) und Pino den Gästen im Vicus-Treff offiziell vorstellten, inspizierte der junge Labrador zunächst einmal die Räumlichkeiten der AWO-Tagesstätte. Und dabei wurden dann auch schon die ersten zarten Banden geknüpft.
Treffpunkt der besonderen Art
Das Ziel dieser AWO-Tagesstätte ist es, älter
werdende Menschen mit Behinderungen eine nötige individuelle Betreuung und
Begleitung während des Tages zur Verfügung zu stellen. Im Mittelpunkt aller
Angebote steht dabei die Steigerung der Lebensfreude und Lebensqualität eines
jeden einzelnen Gastes. Hinzu kommt die Möglichkeit, andere Personen zu
treffen, alte Kontakte zu pflegen und neue aufzubauen. Kommunikation ist nämlich die Verständigung
zwischen Menschen mit Hilfe von Sprache oder Zeichen. Solch ein Sprachaustausch
funktioniert jedoch nicht immer ungestört. Denn wer seine
Kommunikationsfähigkeit nicht vollständig entwickelt oder sie verliert, ist im
täglichen Alltag oftmals erheblich eingeschränkt.
Im Vicus-Treff ist es unter anderem die Musik, die
als Therapie den Menschen eine Möglichkeit bietet, jenseits der Sprache
Ausdrucksmöglichkeiten zu finden – sich gehört, angenommen und verstanden zu
fühlen; Beziehung und Kommunikation zu erleben. Musik kann für Kinder und
Jugendliche, vor allem aber auch für Erwachsene mit Behinderungen,
Trauma-Patienten oder Menschen mit Demenzerkrankungen, eine Hilfe sein, bei der
Unterstützung und Förderung Erlebtes zu verarbeiten und sich an Vergangenes zu
erinnern. Zugleich öffnet sie einem jeden neue Perspektiven.
Gegenüber Pino zeigten die Gäste vom Vicus-Treff keinerlei Berührungsängste. Gemeinsam mit seinem Frauchen, Logopädin Alexandra Spille, war der fast zweijährige Labrador am 15. September zu Besuch in der AWO-Tagesstätte, damit man sich für die weiteren geplanten Treffen vorab schon einmal besser kennenlernte. Mit seinem treuen und liebevolen Blick eroberte er direkt die Herzen aller Gäste
Tierische Therapie leistet Hilfe
„Hunde haben einen ähnlichen positiven Effekt
auf Menschen und dienen daher auch als Kommunikationsbrücke“, erklärte Alexandra
Spille, und verwies dabei auf eine Studie vom Bundesverband für Logopädie, aus
dem Jahre 2012, die besagt, dass Hunde eine unspezifische heilungsfördernde
Maßnahme in der logopädischen Therapie darstellen und zum Heilungserfolg
beitragen. Das
logopädische Konzept von Alexandra Spille beschränkt sich nicht auf die
Betrachtung des Störungsbildes des Patienten, es berücksichtigt auch die bisherige Entwicklung sowie die momentanen Lebenssituationen.
Bis zur Abschlussprüfung
(im Oktober) zum Therapiebegleithund wird der muntere Vierbeiner jedoch erst
einmal nur als Unterstützung und tierischer Freund bei solchen Besuchen
eingesetzt. Später dann soll Pino das Praxisteam in
seiner Funktion, die therapeutische Arbeit mit den Menschen zu beeinflussen,
ergänzen.
„Pino
kann positiven Einfluss auf die Entwicklung
der Menschen nehmen und die Erreichung der Therapieziele beschleunigen, die
sonst viel länger dauern würden“, sagte Alexandra Spille zum Abschluss ihres
ersten Besuches im Vicus-Treff. Der Einsatz eines speziell ausgebildeten Therapiebegleithundes in der
Therapie hat daher einen Mehrwert gegenüber der logopädischen Therapie ohne
Einsatz eines Hundes. André Sicks