Mittwoch, 20. September 2017

Vierbeiner Pino eroberte im Vicus-Treff die Herzen der Gäste


Mit Pino begrüßte der Vicus-Treff am 15. September einen ganz besonderen tierischen Gast in seinen Räumlichkeiten. Der fast zweijährige Labrador war, gemeinsam mit seinem Frauchen, der Gevelsberger Logopädin Alexandra Spille, erstmals in der AWO Einrichtung zu Besuch, um den Gästen einen ersten Kontakt sowie ein erstes Kennenlernen zu ermöglichen. 
Zukünftig, so ist es nämlich geplant, soll der süße Vierbeiner einmal im Monat in die Elberfelder Straße kommen. „Ermöglicht, werden uns die Besuche durch den AWO-Ortsverein Gevelsberg; worüber wir sehr dankbar sind“, betonte Katrin Dahlke, die verantwortliche Mitarbeiterin vom Vicus-Treff, deren Herz von Pino im Sturm erobert wurde. Doch auch die zahlreichen Gäste zeigten keinerlei Scheu oder Ängste. Ganz im Gegenteil; sie verwöhnten den Hund mit Leckerchen und gewannen damit binnen kürzester Zeit sein Vertrauen. Und Pino, der zeigte sich natürlich von seiner besten Seite und gehorchte Frauchen aufs Wort bzw. auf deren Handzeichen. 
Bevor sich Alexandra Spille (rechts) und Pino den Gästen im Vicus-Treff offiziell vorstellten, inspizierte der junge Labrador zunächst einmal die Räumlichkeiten der AWO-Tagesstätte. Und dabei wurden dann auch schon die ersten zarten Banden geknüpft.

Treffpunkt der besonderen Art 
Das Ziel dieser AWO-Tagesstätte ist es, älter werdende Menschen mit Behinderungen eine nötige individuelle Betreuung und Begleitung während des Tages zur Verfügung zu stellen. Im Mittelpunkt aller Angebote steht dabei die Steigerung der Lebensfreude und Lebensqualität eines jeden einzelnen Gastes. Hinzu kommt die Möglichkeit, andere Personen zu treffen, alte Kontakte zu pflegen und neue aufzubauen. Kommunikation ist nämlich die Verständigung zwischen Menschen mit Hilfe von Sprache oder Zeichen. Solch ein Sprachaustausch funktioniert jedoch nicht immer ungestört. Denn wer seine Kommunikationsfähigkeit nicht vollständig entwickelt oder sie verliert, ist im täglichen Alltag oftmals erheblich eingeschränkt. 
Im Vicus-Treff ist es unter anderem die Musik, die als Therapie den Menschen eine Möglichkeit bietet, jenseits der Sprache Ausdrucksmöglichkeiten zu finden – sich gehört, angenommen und verstanden zu fühlen; Beziehung und Kommunikation zu erleben. Musik kann für Kinder und Jugendliche, vor allem aber auch für Erwachsene mit Behinderungen, Trauma-Patienten oder Menschen mit Demenzerkrankungen, eine Hilfe sein, bei der Unterstützung und Förderung Erlebtes zu verarbeiten und sich an Vergangenes zu erinnern. Zugleich öffnet sie einem jeden neue Perspektiven. 
Gegenüber Pino zeigten die Gäste vom Vicus-Treff keinerlei Berührungsängste. Gemeinsam mit seinem Frauchen, Logopädin Alexandra Spille, war der fast zweijährige Labrador am 15. September zu Besuch in der AWO-Tagesstätte, damit man sich für die weiteren geplanten Treffen vorab schon einmal besser kennenlernte. Mit seinem treuen und liebevolen Blick eroberte er direkt die Herzen aller Gäste

Tierische Therapie leistet Hilfe
„Hunde haben einen ähnlichen positiven Effekt auf Menschen und dienen daher auch als Kommunikationsbrücke“, erklärte Alexandra Spille, und verwies dabei auf eine Studie vom Bundesverband für Logopädie, aus dem Jahre 2012, die besagt, dass Hunde eine unspezifische heilungsfördernde Maßnahme in der logopädischen Therapie darstellen und zum Heilungserfolg beitragen. Das logopädische Konzept von Alexandra Spille beschränkt sich nicht auf die Betrachtung des Störungsbildes des Patienten, es berücksichtigt auch die bisherige Entwicklung sowie die momentanen Lebenssituationen.  
Bis zur Abschlussprüfung (im Oktober) zum Therapiebegleithund wird der muntere Vierbeiner jedoch erst einmal nur als Unterstützung und tierischer Freund bei solchen Besuchen eingesetzt. Später dann soll Pino das Praxisteam in seiner Funktion, die therapeutische Arbeit mit den Menschen zu beeinflussen, ergänzen. 
„Pino kann positiven Einfluss auf die Entwicklung der Menschen nehmen und die Erreichung der Therapieziele beschleunigen, die sonst viel länger dauern würden“, sagte Alexandra Spille zum Abschluss ihres ersten Besuches im Vicus-Treff. Der Einsatz eines speziell ausgebildeten Therapiebegleithundes in der Therapie hat daher einen Mehrwert gegenüber der logopädischen Therapie ohne Einsatz eines Hundes.  André Sicks