In den letzten Jahren konnte man immer wieder zunehmend
feststellen, dass mehr und mehr junge Menschen es lieber vorziehen, sich in
ihrer Freizeit irgendwo abseits von öffentlichen Institutionen (z.B. Jugendcentren)
oder Vereinigungen (Sportvereine) zu treffen um Spaß zu haben.
Was mitunter
auch oftmals daran liegt, dass sie sich dort bestimmten Regeln anpassen müssen
und allein sind mit vielen Dingen, sei es nun schulischer oder familiärer Art,
die sie bewegen. So gab es zum Beispiel eine Gruppe die sich die
„Strandchiller“ nannte, deren Mitglieder (allen voran Christian Schulz und Tim Fuchs) zwischen 13 und 34 Jahre alt waren und
deren Wunsch es war, genau solch einen Rückzugsort für Gevelsberger Jugendliche
zu schaffen.
Am 18. März war es nun endlich soweit. Nach langer
Vorbereitungszeit begannen in der Schulstraße 13 am Jugendzentrum Libber die
Baumaßnahmen für die gewünschte Hütte. Zahlreiche Jungen und Mädchen waren vor
Ort um Schreinermeister Steffen Meyer bei seiner Arbeit zu unterstützen. „Was
beeindruckt ist die Tatsache, dass es in erster Linie vor allem die Mädchen
sind, die sich Hammer, Nägel und Zollstock greifen“,, sagte Ryan Guzmann, der
im Stadtbereich für die Kinder- und Jugendarbeit zuständig it. Für die
fleißigen Helferinnen und Helfer gab es nach getaner Arbeit als Lohn erst
einmal Pizza und Getränke und den Lob der beiden Bauherren Christian Schulz und
Tim Fuchs, die sich „die Geburt“ ihres „Babys“ natürlich nicht entgehen lassen
wollten.
Es war einiges los am 18. März auf dem Gelände vorm Städtischen Jugendzentrum. Unter der Anleitung von Schreinermeister Steffen Meyer bewiesen die Kids handwerkliches Geschick. Wenn man schon einen Rückzugsort bekommt, dann wollte man natürlich auch selbst Hand anlegen. .
Damit dies überhaupt durchgeführt und finanziert
werden konnte, dafür sorgten die Stadt, zahlreiche Spender und Sponsoren
(darunter Design Scholemann, Feinkost Hedtstück, Winterhoff Druck, Buchhandlung
Appelt, Christian Frohn, und ABC) sowie „COMBO
– Jugend stärken im Quartier“, ein Verbundprojekt der Städte Ennepetal,
Gevelsberg und Schwelm, in Kooperation mit der AWO EN.
Das quartiersbezogene Projekt richtet sich vor allem an Kinder und junge
Menschen von 12 bis 26 Jahren, die schulabstinentes und / oder delinquentes
Verhalten zeigen, bzw. in dieser Hinsicht gefährdet sind. Sie erhalten
individuelle Unterstützung und Begleitung, um Beeinträchtigungen oder soziale
Benachteiligung abzubauen.
Und dafür stehen den drei Städten für die nächsten
vier Jahre (rückwirkend vom 01. Januar 2015 an) Fördergelder in Höhe von
insgesamt 450.000 Euro zur Verfügung, die sich aus Bundesmitteln und aus Mitteln
des Europäischen Sozialfonds zusammensetzen.
COMBO ist deutschlandweit übrigens
das einzige Verbundprojekt, das eine Förderung durch das Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie das Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend erfährt.
„Der Bau dieser Hütte ist
dabei ein Mikro-Projekt unsererseits“, so Jugendamtsleiter Manuel Ashauer, „das
den jungen Leuten in unserer Stadt fortan den gewünschten Freiraum zur
Verfügung stellt und ihnen zudem auch noch ein Dach über den Kopf bietet“. Dem
fügte Mona Kalle (Projektleitung AWO EN) abschließend hinzu, dass die gesamten
Baumaßnahmen rund vier Wochen Zeit in Anspruch nehmen werden, da meist nur am
Wochenende gearbeitet werden kann, bis die Hütte in ihrem Fundament fest
verankert und bezugsfertig sein wird.
André Sicks