Samstag, 17. Mai 2025

Von der Mitarbeiterin zur Chefin, von der Chefin zur Mitarbeiterin

Iris Defontaine hat die Gastronomie von der Pieke auf gelernt.
Sie war nicht nur im Hagener Senftöpfchen tätig, sie leitete auch die Kantine von Mercedes Jürgens. Im September 2013 wagte sie schließlich den lang überlegten Sprung in die Selbstständigkeit und eröffnete an der Ecke zur Vogelsanger Straße das kleine Schmuckstück „Iris Kantine“. Eine Location, die mit einem Angebot an Frühstück und Hausmannskost zur Mittagszeit aufwartete.Schnell sprach sich damals bei den Leuten und den im Umkreis liegenden Firmen herum, dass es hier manch Köstlichkeit gibt, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Kein Wunder also, dass manche Mitarbeiter ihre Pause gerne in „Iris Kantine“ verbrachten. 

Zwölf Jahre später heißt es nun jedoch Abschied nehmen. Nicht von der Kantine, aber von Iris Defontaine. Sie wechselt nämlich die Position und legt die Geschäftsführung in die Hände ihrer langjährigen und treuen Mitarbeiterin Sanela Dzihic. „Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man sein Leben genießen möchte“, begründet sie ihren Entschluss. Fügt aber noch hinzu, dass, bis es soweit ist, sie weiterhin im Servicebereich der Kantine tätig sei. „Zu schnell in den Ruhestand zu treten kann oftmals von Nachteil sein.“ Außerdem liegte es ihr am Herzen, dass ihre Nachfolgerin in der ersten Zeit nicht von jetzt auf gleich „ins kalte Wasser“ geschubst wird. Als Team „Chefin – Angestellte“ hat man perfekt zusammen gearbeitet, als Team „Mitarbeiterin – Chefin“ will es das Damen-Duo eine Zeit lang fortsetzen. 
Wenn Iris Defontaine auf die vergangenen Jahre zurückblickt, so waren diese von Höhen und Tiefen geprägt. Der Umbau der Straße, das Hochwasser und die Corona-Pandemie – alles Momente, die „für meine Kantine“ schmerzhaft und verlustreich waren. Allein nur das Virus und die damit verbundenen Auflagen, führten zur „vorübergehenden Schließung und Entlassung meiner Mitarbeiter“, berichtet sie traurig. Eine Zeit, die sie „beileibe nicht noch einmal“ erleben möchte. Vielmehr ist ihr Blick nach vorn gerichtet.
 
Nach 12 Jahren hat Iris Defontaine (links) die Leitung von „Iris Kantine“ abgegeben und in die Hände ihrer langjährigen Mitarbeiterin Sanela Dzihic (mitte) gelegt., die nun gemeinsam mit ihre ehemaligen Chefin, sowie mit ihrer Tochter Nora, das kulinarische Schmuckkästchen wieder an den Start bringen wird. 

Unter der Leitung von Sanela Dzihic gibt es nun also einen Neubeginn von „Iris Kantine“ mit altbewährtem Konzept. „Sprich ein umfangreiches Frühstücksangebot und täglich wechselnder Mittagstisch“, erzählt die neue Chefin voller Begeisterung. Man merkt ihr dabei an, welch Tatendrang in ihr steckt und mit welch Elan sie ihre neue Aufgabe bewältigt. 
Was im Quartier Vogelsang längst zu einer kulinarischen Institution geworden ist, das will sie unbe-dingt fortsetzen. Allein das Früh-stück wartet mit selbst gebackenen Brötchen oder kleinen Pfanne-kuchen auf. Wurst, Käse, Marme-lade und Orangensaft sind dabei natürlich inklusive. Und mit Blick auf den Mittagstisch, so erzählt Sanela Dzihic, wolle man vier bis fünf Gerichte auf die Speisekarte setzen. „Es gibt zum Beispiel Schnitzel-, Reibekuchen- oder Backfischtage.“ Auch mediterrane Gerichte können zwischendurch bei den Gästen zum echten Gaumenschmaus werden.
„Alles wird natürlich frisch von uns zubereitet“, sagt sie und spricht diesbezüglich ihrer Familie, dem Ehemann sowie der Tochter und dem Sohn, ein ganz großes Dankeschön aus. Nicht nur dafür, dass sie der
52-jährigen den Rücken freihalten, insbesondere für deren tatkräftige Unterstützung während des laufenden Betriebes. Man kann hier schon von einem kleinen Familienunternehmen sprechen“, fügt Iris Defontaine lächelnd hinzu. Sie beschreibt es als ein gelungenes Konzept, bei dem man als Angestellter ein wohlfühlendes Betriebsklima verspüre. Sämtliche Speisen, darauf möchte Sanela Dzihic abschließend noch kurz drauf hinweisen, könnten selbstverständlich auch mitgenommen werden.

Iris Kantine“ hat montags bis freitags von 7:00 bis 14:30 Uhr geöffnet, an diesen Tagen ist die Küche bis jeweils 14:00 Uhr besetzt. „Samstags steht unseren Kunden die Türe von 8:00 bis 12:00 Uhr offen.“ Die Räumlichkeiten in der Hagener Straße 421 bieten übrigens auch eine Möglichkeit für jedwede Art von Feierlichkeiten. Bis zu 40 Personen finden dort Platz und jeder, der der. „Kantine“ schon einmal einen Besuch abstattet hat, weißt, wie viel Herzblut und Leidenschaft in ihr steckt.                                  André Sicks