Alles war neu bei der
alljährlichen Kirmeskrugfete.. Mit dem Wechsel der Brauerei, von
Brinkhoff´s zu Krombacher, musste nicht nur eine neue Location
gefunden werden, lange Zeit stand auch die Frage im Raum, ob es in
diesem Jahr überhaupt einen Kirmeskrug geben wird.
Spannung
lag somit in der Luft. Die rund 90 Gäste, die sich im Saloon von
Habbel´s Destillerie und Brennerei eingefunden hatten; sie blieben
zunächst einmal im Ungewissen. Was mitunter auch daran lag, dass der
Vorsitzende vom Gevelsberger Kirmesverein, Markus Loetz, in seiner
Begrüßung nicht von der Kirmeskrugfete sprach, sondern von einer
„Fete unter Kirmes-freunden“. Ein Moment, der bei dem einen oder
anderen einen staunenden Gesichtsausdruck hervorrief. 42
Tage vor Beginn der schrägsten Kirmes Europas bedankte sich Loetzi
zunächst einmal bei Familie Habbel, dass „sie uns den Saloon zur
Verfügung gestellt haben“. Worte, die vor allem in Richtung
Michael Habbel gingen, der nicht nur 20 Jahre lang im
Bewertungs-ausschuss tätig war, sondern 2018 vom Dorfschulzen Sascha
Hilger auch den Blaukittel verliehen bekam. Für ihn, so sagte
dieser, sei es eine Selbstverständlichkeit, dass „wir dem
Gevelsberger Kirmesverein am heutigen Abend unsere Räume zur
Verfügung stellen“. Applaus brandete unter den Gästen auf, zu
denen nicht nur die Vertreter aller Kirmesgruppen und Gremien des
Kirmesvereins gehörten, sondern auch die heimische
Landtagsabgeordnete, die Vorsitzenden der im Rat der Stadt Gevelsberg
vertretenen Fraktionen sowie einige Sponsoren. Ihnen allen wünschte
Markus Loetz einen vergnüglichen Abend und eröffnete damit, nicht
mehr die „Fete unter Kirmesfreunden“, sondern – und damit ließ
er die Katze aus dem Sack – die „1. Krombacher Kirmes-krugfete“.
Nach
einer kurzen Pause, in der man sich angeregt unterhielt, manch kühles
Blonde genoss und das Ambiente des neuen Veranstaltungsortes auf sich
wirken ließ, ging es für alle in die Destillerie. Hier wartete auf
alle nun der Höhepunkt des Abends und die Antwort auf die bis dato
noch im Raum stehende Frage, ob es einen Kirmeskrug 2025 gibt oder
nicht.
Geschäftsführer
Dirk Henning erläuterte der Gesellschaft kurz das schwierige
Prozedere, welches hinter „der heutigen Veranstaltung“ steckte.
Im Februar / März, so sagte er, hätte sich der Vorstand auf die
Suche nach einem passenden Krug bzw. einer möglichen Alternative
begeben. „Das hört sich für Euch jetzt vielleicht lange an, doch
parallel mussten die TÜV-Abnahme, der Kirmesabend und die
Hammerschmiedfete geplant werden.“ Und bedingt der Tatsache, dass
nicht, wie in den Jahren zuvor, die Brauerei die Kosten für einen
möglichen Kirmeskrug trägt, sondern diese fortan beim Gevelsbrger
Kirmesverein liegen, musste und sollte alles in einem angemessenen
Kostenrahmen bleiben. Am 15. April haben wir schließlich 200
Exemplare bei der Brauerei von jenem Produkt bestellt, was sich hier
nun unter dem Tuch versteckt“, führte Dirk „Henne“ Henning
seine Ausführungen fort. Eine erste Lieferung, gerade einmal 12
Stück, sei dann am 3- Mai von DPD angeliefert worden, der Rest kam
drei Tage später. „Zehn Tage nur noch bis zur Fete unter
Kirmesfreunden und wir hatten nackte Rohline.“ Dank Judith
Treske-Roos konnte der Kirmesverein im Vorfeld allerdings schon
einmal Kontakt zur Ennepetaler Firma „Mamico Kreative Ideen“
aufnehmen. „Ein großer Respekt an Corina Pickmann und ihren Mann,
die mehrere Nachtschichten für unseren heutigen Abend eingelegt
haben.“
Den
Gästen der Kirmeskrugfete war die Spannung regelrecht anzusehen, als
das Trio Loetz, Jacobi und Henning das weiße Tuch entfernten und der
Kirmeskrug 2025 erstmalig zum Vorschein kam.
Das
Rätsel sollte just in diesem Moment von Bürgermeister Claus Jacobi
enthüllt werden. Das Stadtoberhaupt wollte aber keinesfalls eine
unge-sehene Katze aus dem Sack lassen und lugte zunächst einmal kurz
unter das weiße Tuch. „Ich bin begeistert“, so sein erster
Kommentar. Das was man nun zu Gesicht bekäme, sein zwar ein
Stilbruch mit der Tradition, dennoch spiegelt es sich im „Glanze
des Lichtes“ und stehe für etwas Neues, für etwas Edles. Mit
einem „Rupp di Tupp entfernte er das Tuch und für alle kam der
Kirmeskrug 2025 zum Vorschein. Nicht
aus Ton sondern aus Glas. Darauf zu sehen der Krombacher-Schriftzug
und eingraviert der Hammerschmied als Symbolfigur sowie das
diesjährige Motto „Ende
Juni das ist fix, gibt es Kirmes und sonst nix!“
und das Datum „Gevelsberger Kirmes 2025“. Alle nahmen das gute
Stück in Augenschein. Mit allem hatte man vielleicht gerechnet, am
wenigsten jedoch mit einem Glaskrug. Die Überraschung war gelungen
und irgendwie, so hörte man vereinzelt, könne man jetzt „von
einem Motto- statt Kirmeskrug“ sprechen. Handys wurde gezückt und
die ersten verbreiteten ihre Fotos direkt in den sozialen Medien.
Unbefüllt mag das gute Stück eher unscheinbar wirken. Füllt es
sich mit einem frisch gezapftes Bier samt Schaumkrone, so gewinnt der
Krug an Wirkung und Stärke.
Bevor
Dirk Henning das Buffet, bestehend aus Currywurst und Lauchsuppe,
eröffnete und damit auch zum gemütlichen Teil des Abends
überleitete, wies Markus Loetz noch kurz darauf hin, dass man den
limitierten Kirmeskrug für 10,-. Euro bei Euronics
Meckel (Mittelstraße 34) und Lotto Neubert (Mittelstraße 11) sowie
im
Kirmesshop unter dem Link shop.kirmesverein.de in Kürze erwerben
kann. Bürgermeister Claus Jacobi hob abschließend noch einmal
hervor, dass die Gevelsberger Kirmes über die Stadtgrenzen hinaus
einzigartig sei. Was nicht alleine am Vorstand, seinen Gremien oder
den Kirmesgruppen liegen würde. „Wir alle, die hier und heute
zusammen gekommen sind, wir sind gemeinsam Kirmes“. Eine große
Familie, vereint im Brauchtum. André Sicks