ein kabarettistische Jahresrückblick
mit Jürgen Taake sowie das Figurentheater Papperlapupp sind im
Januar im filmriss kino zu sehen. Dem Team um Basir Najimi ist es
wieder einmal gelungen, durch viel geschicktes Verhandeln wirklich
tolle Filme und Veranstaltungen an den Start zu bringen.
Los
geht es in der ersten Januarwoche zunächst einmal mit „The Old
Oak“, dem vielleicht letzten Film des 86-jährigen briti-schen
Regisseurs Ken Loach. Er gilt in der Filmbranche als ein
unermüdlicher Chro-nist der „Working Class", Ankläger von
sozialen Missständen und vehementer Verfechter von
gewerkschaftlichen Werten und gesellschaftlicher Solidarität.
Sein Film, der
die Integration von syrischen Flüchtlingen in einer nordenglischen
Gemeinde thematisiert, fügt sich daher auch nahtlos in die
Filmografie des politischen Regisseurs ein.
Außerdem
begibt man sich mit zwei Freun-dinnen, die sich 30 Jahren lang nicht
mehr gesehen haben, auf eine Reise nach Grie-chenland. In der
fran-zösischen Komödie „Reif für die Insel“ von Marc
Fitoussi erfüllen sich die Damen damit ihren Jugendtraum, um auf
Amorgos den Schauplätzen von Luc Bessons „Im Rausch der Tiefe“
nachzuspüren. Der gemeinsame Trip zeigt ihnen jedoch, wie weit sie
sich in der Zwischenzeit in ihren Lebenseinstellungen voneinander
entfernt haben.
Ein
weiteres Highlight ist zweifelsohne der französische Film „Anatomie
eines Falls" von Justine Trié, der ab dem 11. Januar im
filmriss kino zu sehen sein wird. Im vergangenen Jahr räumte das
Gerichtsdrama
um eine Schriftstellerin, die unter Verdacht gerät, ihren Ehemann
ermordet zu haben, gleich
mehrere bei der Verleihung des 36. Europäischen Filmpreises in
Berlin Preise ab. Der gekonnt
verworrene Thriller gewann die Auszeichnung nicht nur als bester
europäischer Film des Jahres, er erhielt zudem den Preis für das
beste Drehbuch und die beste Regie. Auch die deutsche Schauspielerin
Sandra Hüller konnte sich als beste Darstellerin für ihre
Hauptrolle in „Anatomie eines Falls" durchsetzen.
Mit
dem schwedische
Animationsfilm „Wer
bist du,
Mama
Muh?“
erlebt das ganz
junge Kinopublikum ab dem 12. Januar unbekümmerten
Spaß, der Geborgenheit vermittelt. Mama
Muh ist nämlich eine ganz besondere Kuh. Kein Wetter kann schlecht
genug sein, um ihr die Laune zu verderben. Und sie träumt davon,
ein eigenes Musical auf die Bühne zu bringen.
Charaktermime
John Malkovich schlüpft erstmals am 18. Januar in der
Romanverfilmung „Monsieur Blake zu Diensten“ in die Rolle eines
Unternehmers, der in einem abgelegenen französischen Herrenhaus nur
etwas zur Ruhe kommen will. Aufgrund eines Missverständnisses nimmt
er dort die offene Butler-Stelle an – und sorgt für frischen Wind
unter den Beschäftigten.
Mit
„Joyland“ flimmert dann ab dem 19. Januar das Spielfilmdebüt des
pakistanischen Filmemachers Saim Sadiq über die große Leinwand. Er
erzählt darin eine vielschichtige, explosive Liebesgeschichte, in
der es um Tradition, Familie und die eigene Freiheit geht. Es ist die
Ent-Romantifizierung einer Coming of Age-Geschichte und zugleich eine
Hommage an alle Frauen, Männer und Transmenschen, die unter einer
streng patriachal organisierten Gesellschaft leben.
Zum
Ende des Monats zeigt das filmriss kino neben dem Roadmovie „791
km", in dem Iris Berben und Joachim Król die Hauptrollen
spielen, ab dem 25. Januar auch noch den anspruchsvollen japanischen
Animationsfilm „Der Junge und der Reiher“ des großartigen
japanischen Regisseurs Hayao Miyazaki. In seinem wohl letzten Film
erzählt
er die Geschichte des zwölf-jährigen Mahito, der kurz nach dem
Tod seiner Mutter eine Stiefmutter bekommt und in ein neues Dorf
zieht. Als Zuschauer wird man erfahren, wie man nach einem
existenziellen Verlust mit dem größtmöglichen Schmerz weiterleben
kann, wie man damit klarkommen kann, kein Kind mehr zu sein.
Abseits
all dieser cineastischen Momente die man in der Rosendahler Straße
18 zu sehen bekommt, wird am 21.
Januar das Figurentheater Papperlapupp
mit seinem Stück „Die Schneekönigin“ zu Gast sein, am selben
Tag lädt man zum beliebten Sonntags-Kaffeeklatsch
ein und Jürgen
Taake blickt am 26. Januar traditionell noch einmal auf das
vergangenen Jahr zurück.
Abschließend
weißt das Team vom filmriss kino noch kurz darauf hin, dass Ende des
Monats auch wieder die Schulkinowochen NRW starten. Lehrkräfte, die
an einer Schulvorstellung interessiert sind, können sich dafür
unter www.schulkinowochen.nrw.de anmelden. André Sicks