hielten die 18
Vogelbeobachterinnen und -beobachter am 7. Januar 2024 nicht davon
ab, an der diesjährigen großen Wintervogelzählung vom NABU
Ennepe-Ruhr-Kreis e.V. teilzunehmen. Eine Stunde lang war man zu Gast
im Garten der Familie Hofeditz, um Vögel
zu zählen und zu melden.
Es sei,
so erklärten der erste Vorsitzende Dr. Pit Städtler, und
Projektkoordinator Ralf Steiner, die größte wissenschaftliche
Mitmachaktion Deutschlands, bei der man große Datenmengen sammele,
um daraus wichtige Hinweise zur Entwicklung der heimischen
Vogelbestände geben zu können.
Im
Vorfeld hatte man sich die Frage gestellt, wie die Vogelwelt mit
Kälte und vor allem den Niederschlägen der vergangenen Wochen
umgehen würde. Man vermutete, dass gerade Waldvögel durch das
reduzierte Nahrungsangebot und den höheren Energiebedarf öfter
Futterstellen aufsuchen würden. „Was sich letztlich so eindeutig
allerdings nicht zeigte“, so der NABU. Was
jedoch zu sehen war: Kohl- und Blaumeisen konnten zu legen, ebenso
der Kernbeißer. Was ihnen am Ende der Zählung die Plätze eins bis
drei in der Rangliste sicherte. Platz vier ging mit jeweils zwei
Sichtungen an den Gartenbaumläufer und den Mäuse-bussard.
Insgesamt
zählte man innerhalb einer Stunde 20 verschiedene Vo-gelarten. Dabei
fiel auf, dass vor allem die Zahl der gesichteten Individuen bei der
Kohlmeise immens gestiegen ist. Eine mögliche Erklärung dafür
könnten vorüber-gehende Gäste aus Nord- und Osteuropa sein, die
sich unter die heimischen Populationen gemischt haben, wie Städtler
und Steiner vermuteten.
Ihr
abschließender Blick in die Zukunft, der ließ indes eine
beunruhigende Tendenz erkennen. Da nämlich bei vielen heimischen
Vogelarten die Bestandskurve kontinuierlich nach unten zeige. Was
mitunter daran läge, so sagten sie mit Besorgnis, dass betonierte
und geschotterte Gärten, die zu Grillplätzen verkommen, weder für
Menschen noch für Vögel einen guten Lebensraum bieten. Dem müsse
man gegensteuern, lautete ihr abschließender Kommentar, mit dem sie
zugleich deutlich machten, dass es noch sehr viel zu tun gibt im
Arten- und Naturschutz. André Sicks