bevor bekannt wird, wer zum 44. Ritter von Hopfen
und Malz ernannt wird. „Soviel kann ich vorab schon mal verraten,
die Person ist männlich“, scherzt der langjährige Vorsitzende vom
Gevelsberger Kirmesverein und ehemalige Hammerschmied Michael
Sichelschmidt, der als 23. Ritter im Jahr 2000 in die erlesene
Tafelrunde aufgenommen
wurde. Bevor man die Katze aus dem Sack lässt, erinnert
Rittersprecher Achim Brockhaus noch einmal kurz an den allerersten
Würdenträger Heinz Fraenz. „Ein
leidenschaftlicher Vereins-mensch, Stammgast und Mitglied in der
KG Hippendorf, wo er als Geschäftsführer und Anzeigenein-holer tätig
war“, berichtet Brockhaus und fügt hinzu, dass Fraenz „am 09.
Juni 1928 hier im Dorf geboren und im Jahre 1978 zum 1. Ritter von
Hopfen und Malz ernannt wurde“. Von 1978 bis 1989 übte er das Amt
des Hammerschmieds und Dorf-schulzen aus und „war nebenbei auch noch
im Karneval sehr aktiv“. Den Anwesenden erzählt Brockhaus die
Anekdote, dass Heinz Fraenz der Ideengeber für den Orden „Freude
und Frohsinn“ gewesen sei, der zum Leidwesen seiner Frau den
heimischen Backofen für die Herstellung von ca. 100 bis 120
selbstentworfenen Prinzen- und Karnevalsorden sowie Stadtwappen,
Gürtelschnallen oder sonstige Unikate nutzte. Kurz gesagt: Ein Mann
für alle Fälle.
Ähnliches
gilt auch für jenen Mann, dem nun die Ehre
zuteil wird, die schmucke
Urkunde, die eigens für die Recken geprägte Medaille an der Kette,
den Bierkrug sowie das edle weiße Hemd in Empfang zu nehmen. Der
44. Ritter von Hopfen und Malz ist jemand, der schon von Kindesbeinen
an mit der Kirmes verwurzelt und seit 2010 der Vorsitzende der
Kirmesgruppe „Aechter de Biecke“ ist: nämlich Harald Kornowski.
Ganz
offiziell wird der 67-jährige durch
den Ritterschlag
mit dem Hopfenstab – vollzogen von Michael „Willi“
Sichelschmidt, in
den erlauchten Kreis der verdienten Kirmesrecken
aufgenommen
und strahlt dabei über´s ganze Gesicht.
Harald
Kornowski ist ein Lächeln ins Gesicht geschrieben, als Michael
Sichelschmidt den Ritterschlag
mit dem Hopfenstab vollzieht und ihn damit in den erlauchten Kreis
der verdienten
Kirmesrecken
aufnimmt.
Kornowski
wurde am 11. Mai 1956 im Gevelsberger Krankenhaus geboren. Das er das
Kirmesfieber in sich trägt, dass liegt an den ihm vererbten Genen.
Denn seine Eltern Otto und Hiltraut
waren auch Kirmesfreunde. Der Vater gehörte der ehemaligen
Kirmesgruppe „Juliushöhe“ an, die Mutter zog es indes viel mehr
zu den Karussells. Besonders
beliebt bei Ihr, so sagt er, sei das „Round Up“ auf dem Innenhof
der Kornbrennerei gewesen. Seine Lehre macht Harald Kornowski in der
ehemals stadtbekannten Bäckerei Altgeld im alten Dorf, bei der er
bis 1977 arbeitete. Eine Mehlallergie zwang ihn dann allerdings zu
einer Umschulung. „Ich bin in den Metallbereich gewechselt und war
dort bis zur Rente bei der August Vormann GmbH & Co. KG in
Ennepetal beschäftigt.“
Der
Kirmesgruppe „Aechter de Biecke“ gehört der 44. Ritter von
Hopfen und Malz seit 1999 an. Rasch wurde er in den Vorstand gewählt.
Zunächst als Kassenwart, später als 2. Vorsitzender und schließlich
zum Chef der Truppe ernannt, deren offizielle Gründung, so blickt er
kurz zurück, am 12. Februar 1950 erfolgte. „Rechtzeitig vor dem 2.
Kirmeszug nach dem Kriege, auf Initiative von Adolf Schlieper und in
Anwesenheit von 20 Kirmesfreunden in der Gaststätte Lind.“
Die
Mittelstraße ist bis heute die Heimat von Harald Kornowski. Hier
verliebte er sich in seine viel zu früh verstorbene Frau; hier zog
er seine drei kirmestreuen Kinder, Lena, Lars und den neuen
Gevelsberger Hammerschmied Lutz groß und hier eröffnete er mit
seiner Truppe im Jahre 2000 auch den letzten Kirmes-Bierkeller vor
dem Tunnel. An historischer Stätte, wo einst die bekannte Metzgerei
Bröking-Hunsdieck
ihr Geschäft hatte. Harald Kornowski erinnert sich daran, dass es zu
Anfang in der Garage nur eine fest installierte Theke gegeben hätte,
an denen die Kirmesbesucher ihr kühles Blondes genießen konnten. Im
Laufe der Jahre wurden die ehemaligen, im Hinterhof liegen-den
Räumlichkeiten der Metzgerei nach und nach umgebaut, so dass
mittlerweile eine gemütliche Location entstand sei, die bei
Kirmesbesuchern schnell Kult-status erreichte. Das er, der 2018
bereits zum Blaukittelträger er-nannt wurde, nun auch noch der
Tafelrunde der „Ritter von Hopfen und Malz“ angehöre macht ihn
sehr glücklich und stolz, wie er abschließend sagt und den Krug zum
kräftigen Schluck ansetzt. André Sicks
Bei der Veröffentlichung eines Bildes an anderer Stelle muss der Fotocredit © André Sicks mit angegeben werden!
Achtung:
Bei diesem Foto gilt der Fotocredit
© Gevelsberger
Kirmesverein / Ralf Sichelschmidt