Immer
wieder war zu hören, dass solch eine Art von Unterricht um einiges
aufregender sei als ein ganz normaler Schultag. Für 277 Kinder aus
11 Klassen der fünf Gevelsberger Grundschulen ging es in den
Gevelsberger Stadtwald, wo sie im Rahmen der Waldjugendspiele mehrere
Aufgaben absolvieren mussten. „Die Mädchen und Jungen sollen den
Wald spielerisch entdecken und gleichzeitig Fachwissen an-sammeln“,
erläuterten der Umwelt-beauftragte der Stadt Gevelsberg, Matthias
Sprenger, und Annette Bußmann, Vorsitzende der Zu-kunftsschmiede
Gevelsberg e.V, das Ziel dieser städtischen Veran-staltung, für
dessen Organisation die Beiden zuständig waren. Dass das Ganze in
diesem Jahr zudem auch noch auf den Weltkindertag und den World
Cleanup Day fiel, sorgte bei allen Beteiligten für doppelte Freude.
Auch
bei Bürgermeister Claus Jacobi, der gleich zu Beginn die Kinder an
ihrem Startpunkt, dem Neuen Forsthaus, begrüßte und sie auf einen
spannenden Vormittag einstimmte. Gleichzeitig betonte er aber auch
noch einmal, dass man mit dem Wald und der Natur genauso achtsam
und respektvoll umgehen müsse, wie mit „unseren Mitmenschen“. Er
wies aber auch darauf hin, dass der Wald für die Menschen eine grüne
Lunge und ein Wohlfühlort sei, dessen
Ökosystem durch
die Entsorgung
von Müll immens geschädigt würde. „Um
unseren Wald zu schützen, ist es wichtig, Müll zu vermeiden.“ Jacobi
bedankte sich natürlich auch bei allen freiwilligen Helfern und den
Waldpaten, die die Schulklassen über den Parcours begleiteten, für
deren großartige Unterstützung. Sie kamen vom NABU Ennepe-Ruhr, dem
Hegering Gevels-berg, dem Regionalverband Ruhr sowie dem
Regionalforstamt Ruhrgebiet und standen den Schülerinnen und
Schülern bei Fragen Rede und Antwort. Seit 18 Jahren sind die
Waldjugendspiele eine Gemeinschaftsaktion mit vielen naturverbundenen
Beteiligten, die die Kinder positiv spüren lassen, wie wichtig Natur
und Umwelt sind.
Bürgermeister Claus Jacobi erinnerte die Kinder nicht nur an die im Wald geltenden Regeln, er hob auch noch einmal hervor, dass man keinerlei Müll und Abfall in die Natur werfen dürfe.
Als
dann galt es für die Kinder zum Beispiel das Alter eines Baumes
anhand seiner Jahresringe zu bestimmen, sie arbeiteten sich als
Zweierteam mit einer Handsäge durch einen dicken Baumstamm oder
ertasteten in verschlossenen Boxen unter anderem Moos, Zapfen und
Zunderschwamm. Alles Gegenstände, die im Wald vorkommen. „Gar
nicht so einfach, aber spannend, etwas mit den Händen zu berühren
ohne es zu sehen“, waren sich sich die Dritt- und Viertklässler
einig. Zudem hatte die rollende Waldschule des Hegerings
Tierpräparate ausgestellt, die namentlich benannt werden mussten,
sie erfuhren etwas über die Aufgaben eines Waldarbeiters und der
Gevelsberger Imker Peter Bulla beschrieb seine Tätigkeit, zeigte
einen Teil seiner Ausrüstung und verdeutlichte allen die wichtige
Funktion der Honigbienen im Naturkreislauf. Jede Menge natur-naher
Input, bei dem die Kinder aus dem Staunen nicht mehr herauskamen.
Nach
solch einem abenteuerlichen Parcours wartete auf jedes Kind und die
Erwachsenen noch eine kleine Überraschung: Von der Zukunftsschmiede
Gevelsberg gab es für jede Klasse eine Urkunde und für die
einzelnen Schülerinnen und Schüler ein Schokobrötchen, dessen
Verzehr ihnen den Weg zurück in die Schule erleichterte. Die
Erwachsenen bekamen indes eine Sonnenblume. Und diese strahlte
genauso wie Annette Bußmann und Matthias Sprenger, die in einem
abschließenden Fazit verlauten ließen, dass die jungen Menschen mit
den Waldjugendspielen eine Begeisterung für den Wald erlebt hätten
und sie hätten gelernt „warum er unbedingt schützenswert ist“. André Sicks