Dienstag, 9. September 2025

Wandern am Rande der Existenz im Seniorenkino

Es war der 5. September 2023,
als das Seniorenkino nach einer dreijährigen Pause mit dem Film „Ein Mann namens Otto" sein Comeback feierte. Von diesem Moment an wurde die Veranstaltungsreihe vom Vdk Gevelsberg, in Kooperation mit dem AWO Ortsverein Gevelsberg und dem filmriss kino, sehr schnell zu einem Selbstläufer. 
Fast auf den Tag genau startete nun das dritte Jahr und die Kinofreundinnen und -freunde begaben sich dabei auf eine cineastische Wanderung über den Southwest Coast Path. Ein über 1.000 Kilometer langer Trail entlang der Südwestküste Großbritanniens, von Somerset über Devon und Cornwall nach Dorset.
 
Steht im filmriss kino das Seniorenkino auf dem Programm, so lockt diese Veranstaltungsreihe stets eine Vielzahl an „älteren“ Kinofreunden in die Rosendahler Straße. 

Basierend auf einer wahren ­Geschichte schilderte Marianne Elliott in ihrem Film „Der Salzpfad“ den Weg eines Ehepaares das obdachlos geworden war und sich auf Wanderschaft begab. Fünf Tage Zeit, um alles einzu-packen und zu Geld zu machen. Fünf Tage Zeit, um die Scherbenhaufen einer Existenz, eines Lebens zusammenzukehren. Raynor und Moth, dargestellt von Gillian Anderson und Jason Isaacs, versuchten das Beste daraus zu machen. Ihr Haus hatten sie durch eine dubiose Investition verloren, die beiden standen vor dem finanziellen Ruin. Moth hatte zudem die niederschmetternde Diagnose einer unheilbaren Nervenerkrankung bekommen. Von Obdachlosigkeit und Krankheit gezeichnet, fingen sie also an zu laufen.
 
Mit dem Film „Der Salzpfad“ startete das Seniorenkino ins dritte Jahr und ließ die zahlreichen Zuschauer ein emotionales, inspirierendes Drama und Roadmovie der besonderen Art erleben. 

Man erlebte, wie die beiden Hauptdarsteller Gillian Anderson und Jason Isaacs auf ihrer Reise auf Menschen mit unterschiedlichsten Reaktionen trafen: mal Mitgefühl, mal Missachtung, mal eine kostenlose Pastete, mal einen Topf heißes Wasser extra, um ihren Tee zubereiten zu können, mal einen miesgelaunten Zeitgenossen, der mit dem Stock auf ihr Zelt klopfte. 
Am Ende waren es vor allem die traumhaften Bilder, die die Regisseurin für diese beschwerliche wie auch beglückende Reise fand und die Zuschau-enden in die Seelen der Protagonisten sowie in die Schönheit der Landschaften eintauchen ließen. Viele Gäste waren der Meinung, dass „Der Salzpfad“ ein emotionales, inspirierendes Drama und Roadmovie zugleich war, welches sich lohnte anzuschauen. Als tiefgründig, betitelte eine Zuschauerin den Streifen, da man erfuhr, mit wie wenig man auskommen muss und kann, wie wichtig Liebe ist und dass es doch immer weitergeht.                                                                                                          André Sicks