Um
gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern im Ennepe-Ruhr-Kreis ein
sichereres Leben zu ermöglichen, vernetzt er Institutionen und
Fachleute aus Justiz, Polizei, dem Opferschutz, den Beratungsstellen,
dem Frauenhaus, der Frauenberatung, dem Weißen Ring, dem
Gesundheits-wesen und die Gleichstellungsbeauftragten der Städte und
der Kreisver-waltung. Schirmherr des Runden Tisches ist Landrat Olaf
Schade. Seit
genau 20 Jahren machen die am „Runden Tisches EN gegen Häusliche
Gewalt im Ennepe-Ruhr-Kreis" Aktiven ihr Anliegen
öffentlichkeitswirksam und kreis-weit zum Thema. Anlass ist
all-jährlich der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen (25.
November). In diesem Jahr ge-schieht dies mit einer Plakataktion in
Zusammenarbeit mit Feuer-wehren und Polizei. Mit ihren Botschaften
positionieren sich die Einsatz-kräfte eindeutig und
unmissverständlich. Sie lauten „Die Feuerwehr(t) sich" und
„Die Polizei(gt) Gesicht".
Präsentierten
die diesjährige Aktion: Katrin Brüninghold
(Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hattingen), Ekaterini Delikoura
(Gleichstellungsbeauftragte der Kreisverwaltung), Kathleen Schmalfuß,
Andrea Stolte und Marion Steffens (alle Gesine Intervention), Michael
Zimmermann (Opferschutzbeauftragter der Kreispolizeibehörde) sowie
die Gleichstellungsbeauftragten Nora Nörenberg (Gevelsberg), Saskia
Dauber (Herdecke), Doreen Reichold (Sprockhövel) und Cornelia Prill
(Witten).
Wie
notwendig das Engagement aller Beteiligten ist und wie wichtig es
ist, aufmerksam und zum Handeln entschlossen zu sein, zeigen Zahlen.
2023 wurden in Deutschland insgesamt 256.276 Menschen Opfer
häuslicher Gewalt, ein Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr. Dieser Trend spiegelt sich auch im Ennepe-Ruhr-Kreis wider:
Lag die Zahl der Fälle 2022 noch bei 537 waren es im letzten Jahr
618. „Die steigenden Zahlen häuslicher Gewalt sind alarmierend.
Wir sehen täglich das Ausmaß des Leids, das durch
Partnerschaftsgewalt verursacht wird und wie dringend der Ausbau von
Schutz- und Beratungsangeboten ist", macht Andrea Stolte als
eine der Sprecherinnen des Runden Tisches EN deutlich. So
definieren auch die am „Runden Tisches EN gegen Häusliche Gewalt
im Ennepe-Ruhr-Kreis" Engagierten ihre Rolle. Sie arbeiten
kontinuierlich daran, den Schutz und die Unter-stützung von
gewaltbetroffenen Frau-en und ihren Kindern zu verbessern. Um das zu
erreichen, setzen sie beispielsweise auf regelmäßige Treffen und
den Austausch zwischen Frauenberatung.EN und Frauen-haus,
Gleichstellungsbeauftragten, Polizei, Jugendämtern und anderen
relevanten Institutionen. So werden Hilfsangebote besser vernetzt und
es wird versucht, Lücken im Hilfesystem zu schließen.
„Mit
unserer Arbeit haben wir Zug um Zug Beiträge geleistet, um das
Unterstützungsangebot flächendeckender und niedrigschwelliger
werden zu lassen. Die größte Herausforderung war, ist und bleibt
aber die gesicherte Finanzierung. Jeder Tag, an dem diese fehlt, ist
ein Tag zu viel für die Betroffenen", unterstreichen Katrin
Brüninghold, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hattingen, und
Ekaterini Delikoura, Kreisgleichstellungs-beauftragte des
Ennepe-Ruhr-Kreises.
Um
die Vorgaben der Istanbul-Konvention – sie verpflichtet die
Unter-zeichnerstaaten, umfassende Maßnahmen zur Prävention und
Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu ergreifen – umsetzen zu
können, sei zudem ein Gewalthilfegesetz dringend erforderlich.
Unabhängig von Geld und Gesetzen fordern die Mitglieder des Runden
Tisches Hinschauen und Handeln von jederfrau und jedermann. Niemand,
der von häuslicher Gewalt betroffen sei, dürfe allein gelassen
werden. Niemals. Mit der Plakataktion solle auch dies in die
Öffentlichkeit getragen werden. „Es ist Zeit zu handeln –
entschlossen und gemeinsam", so die drei Sprecherinnen.
Wer
sich in Gevelsberg solidarisch zeigen möchte oder auch mehr zu den
Hintergründen Häuslicher Gewalt erfahren möchte, ist am 29.
November ab 18:00 Uhr beim Mondscheincafé herzlich willkommen. In
stimmungsvoller Atmosphäre, bei Punsch und Glühwein laden die
Gleichstellungsbeauftragte Nora Nörenberg und ihre Mitstreiterinnen
auf dem Vorplatz
der VHS Ennepe-Ruhr-Süd
zum Verweilen und zu Gesprächen ein. Ennepe-Ruhr-Kreis