24 Jahre lang begeisterte Thomas Rummler als
Einzelgänger der Kirmesgruppe „Mühlenhämmer“ die Zuschauer
beim Gevelsberger Kirmes-zug. Nun hat er im Rahmen der Helferfete, mit
der die Kirmesfreunde alljährlich bei ihren Unterstützern und
Sponsoren in geselliger Runde Danke sagen, den Staffelstab an Sascha
Krupke übergeben. „Es ist an der Zeit, dass jetzt auch mal die
jüngere Generation zum Zuge kommt“, sagt er und zeigt sich dabei
voller Optimismus, einen würdigen Nachfolger gefunden zu haben.
Drei
Generationen an Mühle-Einzelgänger auf einen Streich – vlnr:
Thomas Rummler (2000 bis 2023), sein Nachfolger Sascha Krupke und
Michael „Willi“ Sichelschmidt (1980 bis 1999).
Rummler
selbst war im Jahr 2000 als Einzelgänger in die Fußstapfen von
Michael „Willi“ Sichelschmidt getreten. „Und diese waren nicht
gerade klein“, scherzt er. Doch irgend jemand musste es ja machen.
„Also habe ich einfach mal spontan die Hand gehoben.“ Mit Erfolg
wie sich im Laufe der Jahre zeigen sollte. Er erinnert sich, dass er
bei seiner Kirmeszugpremiere, die Uhr einfach mal zurück gestellt
hätte und in die Zeit eingetaucht sei, in denen Pferde den
Gevelsberger Kirmeszug noch bereicherten. „Ich hatte mir ein Pferd
zugelegt, dass einige kleinere Tücken hatten; durch grazile
Körperbewegungen war es mir aber möglich, diese in
Dressurreitermanier nahezu perfekt auszumerzen.“ Eine Darstellung,
die am Ende mit dem 2. Platz honoriert wurde. Insgesamt
sieben Mal durfte Thommy, wie seine „Mühle-Familie“ ihn nennt, ganz oben auf dem Treppchen stehen. 2015 gelang ihm sogar der
Hattrick, drei Jahre hintereinander als „Bester Einzelgänger“
ausgezeichnet zu werden. „2008
wurde
mir mit dem Thema „Ich Tarzan, Du Jane“ sogar der Sonderpreis für
die „Humorvollste Darstellung“ verliehen“, sagt er ein wenig
stolz. Denn es kommt eher selten vor, dass einem Einzelgänger oder
einer Einzelgängerin die Ehre zuteil wird.
Im letzten Jahr schwebte
er als chine-sischer „Spionagebal-lon“ über Gevelsberg und
dokumentierte auf humorvolle Art und Weise, dass eine von der Gruppe
gelöste Person stets unterhalt-same Absichten hat.
Und
die liegen selbst-verständlich auch Sa-scha Krupke am Her-zen. „Mir
ist es wichtig, dass die Leute entlang der Zugstrecke jede Menge Spaß
haben“, sagt er lächelnd. Ein Zeichen dafür, dass er sich auf
seine neue Aufgabe freut. Er ist jemand. der für das Brauchtum
Kirmes lebt und der vom Kirmesfieber gepackt wurde. 2003 engagierte
er sich erstmalig bei der Kirmesgruppe „Mühlenhämmer“; ein Jahr
später „bin ich dann offiziell eingetreten“. Kurz gesagt:
Probezeit überstanden, erfolgreiche Übernahme.
Die
Frage, was er denn für den Kirmeszug geplant hätte, die beant-wortet
der neue Einzelgänger mit den Worten: „Ich werde als
Stimmungs-kanone auftreten“. Man möge, so ergänzt er, das Wort
Kanone in der heutigen Zeit bitte keinesfalls seinem eigentlichen
Ursprung zuordnen. Es ginge einzig und allein um musika-lische
Unterhaltung. Und dass er dafür wahrlich ein Garant ist, das zeigte
sich im vergangenen Jahr bei der Kirmes-krugfete in der Dortmunder
Brinkhoff‘s Brauerei. Nach einem leckeren Buffett und reichlich
Gerstensaft ergriff er, abwechselnd mit Felix Gromm, das Mikrofon und
trällerte live mit eingespielter Musik altbekannte Gevelsberger
Kirmeslieder. Von daher darf man gespannt sein, was Sascha Krupke am
30. Juni zum Besten geben wird. André Sicks