Freitag, 3. November 2017

Gevelsberg setzt klare Zeichen für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt - Große Auftaktveranstaltung zur Aktionswoche lädt alle Bürger ein

Das man in Gevelsberg für kulturelle Vielfalt und engagierten Ideen steht, ist über die Stadtgrenzen hinaus unlängst bekannt.
Damit allerdings auch weiterhin das tolerante und weltoffene Verständnis der Bürgerschaft gestärkt und Sorge dafür getragen wird, dass alle Menschen, gleich welcher Nationalität, Herkunft oder Religion, friedvoll und ohne jede Art von Diskriminierung zusammenleben können, findet nun vom 05. bis 12. November 2017 die „Aktionswoche für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt“ statt. Seit einem Jahrzehnt eine bewährte Veranstaltung, die die Bevölkerung immer wieder aufs Neue ermutigen soll, gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und jedwede Form von Gewalt aktiv zu werden.
2006 war es der einstimmige Beschluss des Rates, solch eine Woche auf die Beine zu stellen, um zu zeigen, dass in Gevelsberg ein Klima an Offenheit herrscht. Was im Laufe der letzten zehn Jahre zweifelsohne durch die starke Vernetzung aller beteiligten demokratischen Bündnisse erfolgreich gelungen ist. Wie die Tatsache zeigt, dass sämtliche angebotenen Veranstaltungen direkt aus der Mitte der Gesellschaft kommen.
Und gerade jetzt, wo mit der Wahl der AfD zur drittstärksten Kraft bei der Bundes-tagswahl, am 24. September 2017, erstmals wieder eine nach rechts orientierte Partei ins deutsche Parlament einzog, müssen deutliche Zeichen gegen jedwede Form von Gewalt und Rechtsextremismus gesetzt werden. Allein schon der Gedanke, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickeln wird, lässt viele Menschen nachdenklicher werden.Wenn ich sehe, wie sich Populismus und Demokratiemüdigkeit momentan verbreiten und wie man deren Vertretern in den Medien ausreichend Raum für Agitation lässt, macht mir das Angst“, sagte Bürgermeister Claus Jacobi zu Beginn einer Pressegespräches, bei dem er gemeinsam mit zahlreichen Akteuren der Aktionswoche das umfangreiche Programm im Einzelnen vorstellte 
Im Rahmen eines Pressegespräches stellten Bürgermemeister Claus Jacobi, Christine Kopp (Büro des Bürgermeisters, links) und Hrund Eysteinsdóttir (Externe Koordinierungs- und Fachstelle "Demokratie leben" bei der DIA gGmbH) am 16. Oktober, gemeinsam mit zahlreichen Akteuren, das offizielle Programm für die zehnte "Aktionswoche für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt" vor. 

Große Auftaktveranstaltung im Rathaus
Was vor nunmehr elf Jahren im Ratssaal der Stadt Gevelsberg begann, soll am kommenden Sonntag (05, November 2017) ab 12:00 Uhr nun auch genau dort mit einer großen öffentlichen Auftaktveranstaltung sowie einem bunten Kultur- und Musikprogramm gebührend gefeiert werden. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind hierzu natürlich herzlich einladen“, betonte das Stadtoberhaupt
So stehen zum Beispiel bei einem Markt der Möglichkeiten die verschiedenen Kooperationspartner und Institutionen (darunter die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen, der Antifaschistischer Arbeitskreis Gevelsberg, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gevelsberg sowie die Stadtbücherei und die DIA gGmbH) für Gespräche, Fragen, Anregungen und interessanten Infomaterialien zur Verfügung. Außerdem präsentieren sich bei dieser besonderen Jubiläums-veranstaltung, die gefördert wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, erstmals auch die jüngsten Akteure des Aktionsbündnisses im Talk mit Bürgermeister Claus Jacobi.
Ein gemeinsames Mittagessen an einer langen Tafel, bei dem eine aus Afghanistan stammende Köstlichkeit sowie Fingerfood gereicht werden, rundet den Auftakt zur diesjährigen „Aktionswoche für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt“ nicht nur ab, es bietet zusätzlich auch die Möglichkeit für Gespräche, Erinnerungen an das bisher Erreichte und dem Kennenlernen der neuen Akteure. 
 
Neben Thomas Birg und Heinz Müller (Vertreter der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen) und Elisa Schulz vom CVJM Gevelsberg, berichteten unter anderem auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gevelsberg, Christel Hofschröer und Ingelore Sengstmann-Schäfer (Antifaschistischer Arbeitskreis Gevelsberg) über die von ihnen geplanten Veranstaltungen bei der diesjährigen Aktionswoche. 

Nächste Generation von engagierten Akteuren
Und hierzu zählt zum Beispiel die Städtische Realschule, deren Motivation es war, ein Ort zu sein, der frei von Ausgrenzung, Rassismus und jedweder Diskriminierung ist. Ein Ziel, das man erfolgreich in die Tat umsetzte und so im Mai diesen Jahres, unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters, die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhielt. Ab Sonntag kann man im Rathaus der Stadt Gevelsberg eine Schülerausstellung besuchen, die die einzelnen Projektschritte und Beweggründe der Akteure zum Projekt darstellen,
Im Rahmen ihrer Ausbildung zum Anne Frank-Botschafter werden Paula Marie Asbeck, Jana Marie Bertermann, Louisa Sophie Hoppe, Stefan Walter und Gianluca Pasquale Vespa ihr Projekt „Aufstehen statt Wegsehen“ (gefördert und unterstützt vom Anne Frank Zentrum Berlin) vorstellen, Mittels Workshops thematisieren und diskutieren sie mit Kindern und Jugendlichen verschiedene Diskriminierungs-formen. Aufklärung und Sensibilisierung sollen den Teilnehmern am Ende Impulse verschaffen, wie man gegen Diskriminierung im Alltag vorgehen kann.
Zur Stärkung der Beteiligung von jungen Menschen an der „Partnerschaft für Demokratie“ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ bildete sich 2015 das Jugendforum Gevelsberg, Mit selbstorganisierten Projekten sensibilisieren die jungen Leute die Gesellschaft für die Themen „Stärkung der Demokratie" und „Bekämpfung von Rechtsextremismus, Gewalt oder Menschenfeind-lichkeit". Denn nur vereint und gemeinsam ist man letztendlich stark, um innerhalb der Bürgerschaft ein klares deutliches Zeichen für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt zu setzen.  André Sicks