Das
man in Gevelsberg für kulturelle Vielfalt und engagierten Ideen
steht, ist über die Stadtgrenzen hinaus unlängst bekannt.
Damit
allerdings auch weiterhin das tolerante und
weltoffene Verständnis der Bürgerschaft gestärkt und Sorge dafür
getragen wird, dass alle Menschen, gleich welcher Nationalität,
Herkunft oder Religion, friedvoll und ohne jede Art von
Diskriminierung zusammenleben können, findet nun vom 05. bis 12.
November 2017 die „Aktionswoche
für
Zivilcourage und gegen rechte Gewalt“ statt. Seit einem Jahrzehnt
eine bewährte Veranstaltung, die die Bevölkerung immer wieder aufs
Neue ermutigen soll, gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus,
Antisemitismus und jedwede Form von Gewalt aktiv zu werden.
2006
war es der einstimmige Beschluss des Rates, solch eine Woche auf die
Beine zu stellen, um zu zeigen, dass in Gevelsberg ein Klima an
Offenheit herrscht. Was im Laufe der letzten zehn Jahre zweifelsohne
durch die starke Vernetzung aller beteiligten demokratischen
Bündnisse erfolgreich gelungen ist. Wie die Tatsache zeigt, dass
sämtliche angebotenen Veranstaltungen direkt aus der Mitte der
Gesellschaft kommen.
Und
gerade jetzt, wo mit der Wahl der AfD zur drittstärksten Kraft bei
der Bundes-tagswahl, am 24. September 2017, erstmals wieder eine nach
rechts orientierte Partei ins deutsche Parlament einzog, müssen
deutliche Zeichen gegen jedwede Form von Gewalt und Rechtsextremismus
gesetzt werden. Allein schon der Gedanke, in welche Richtung sich
unsere Gesellschaft entwickeln wird, lässt viele Menschen
nachdenklicher werden.„Wenn
ich sehe, wie sich Populismus und Demokratiemüdigkeit momentan
verbreiten und wie man deren Vertretern in den Medien ausreichend
Raum für Agitation lässt, macht mir das Angst“, sagte
Bürgermeister Claus Jacobi zu Beginn einer Pressegespräches, bei
dem er gemeinsam mit zahlreichen Akteuren der Aktionswoche das
umfangreiche Programm im Einzelnen vorstellte
Im
Rahmen eines Pressegespräches stellten Bürgermemeister Claus
Jacobi, Christine Kopp (Büro des Bürgermeisters, links) und Hrund
Eysteinsdóttir (Externe Koordinierungs- und Fachstelle "Demokratie
leben" bei der DIA gGmbH) am 16. Oktober, gemeinsam mit
zahlreichen Akteuren, das offizielle Programm für die zehnte
"Aktionswoche für Zivilcourage und gegen rechte Gewalt"
vor.
Große
Auftaktveranstaltung im Rathaus
Was
vor nunmehr elf Jahren im Ratssaal der Stadt Gevelsberg begann, soll
am kommenden Sonntag (05, November 2017) ab 12:00 Uhr nun auch genau
dort mit einer großen öffentlichen Auftaktveranstaltung sowie einem
bunten Kultur- und Musikprogramm gebührend gefeiert werden. Alle
interessierten Bürgerinnen und Bürger sind hierzu natürlich
herzlich einladen“, betonte das Stadtoberhaupt
So
stehen zum Beispiel bei einem Markt der Möglichkeiten die
verschiedenen Kooperationspartner und Institutionen (darunter die
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund
der AntifaschistInnen, der Antifaschistischer Arbeitskreis Gevelsberg,
die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gevelsberg sowie die
Stadtbücherei und die DIA gGmbH) für Gespräche, Fragen, Anregungen
und interessanten Infomaterialien zur Verfügung.
Außerdem
präsentieren sich bei dieser besonderen Jubiläums-veranstaltung, die
gefördert
wird vom
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen
des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, erstmals auch die
jüngsten Akteure des Aktionsbündnisses im Talk mit Bürgermeister
Claus Jacobi.
Ein
gemeinsames Mittagessen an einer langen Tafel, bei dem eine aus
Afghanistan stammende Köstlichkeit sowie Fingerfood gereicht
werden, rundet den Auftakt zur diesjährigen „Aktionswoche für
Zivilcourage und gegen rechte Gewalt“ nicht nur ab, es bietet
zusätzlich auch die Möglichkeit für Gespräche, Erinnerungen an
das bisher Erreichte und dem Kennenlernen der neuen Akteure.
Neben
Thomas Birg und Heinz Müller (Vertreter der Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen) und
Elisa Schulz vom CVJM Gevelsberg, berichteten unter anderem auch die
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gevelsberg, Christel Hofschröer
und Ingelore Sengstmann-Schäfer (Antifaschistischer
Arbeitskreis Gevelsberg) über die von ihnen geplanten
Veranstaltungen bei der diesjährigen Aktionswoche.
Nächste
Generation von engagierten Akteuren
Und
hierzu zählt zum Beispiel die Städtische Realschule, deren
Motivation es war, ein
Ort zu sein, der frei von Ausgrenzung, Rassismus und jedweder
Diskriminierung ist. Ein Ziel, das man erfolgreich in die Tat
umsetzte und so im Mai diesen Jahres, unter der Schirmherrschaft des
Bürgermeisters, die Auszeichnung „Schule
ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhielt. Ab Sonntag kann man
im Rathaus der Stadt Gevelsberg eine Schülerausstellung besuchen,
die die einzelnen Projektschritte und Beweggründe der Akteure zum
Projekt darstellen,
Im
Rahmen ihrer Ausbildung zum Anne Frank-Botschafter werden Paula Marie
Asbeck, Jana Marie Bertermann, Louisa Sophie Hoppe, Stefan Walter und
Gianluca Pasquale Vespa ihr Projekt „Aufstehen statt Wegsehen“
(gefördert
und unterstützt vom Anne Frank Zentrum Berlin) vorstellen,
Mittels
Workshops thematisieren und diskutieren sie mit Kindern und
Jugendlichen
verschiedene Diskriminierungs-formen. Aufklärung und Sensibilisierung
sollen den Teilnehmern am Ende Impulse verschaffen, wie man gegen
Diskriminierung im Alltag vorgehen kann.
Zur
Stärkung der Beteiligung von jungen Menschen an der „Partnerschaft
für Demokratie“ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“
bildete sich 2015 das Jugendforum Gevelsberg, Mit selbstorganisierten
Projekten sensibilisieren die jungen Leute die Gesellschaft für die
Themen „Stärkung der Demokratie" und „Bekämpfung von
Rechtsextremismus, Gewalt oder Menschenfeind-lichkeit". Denn
nur
vereint und gemeinsam ist man letztendlich stark, um innerhalb der
Bürgerschaft ein klares deutliches Zeichen für Zivilcourage und
gegen rechte Gewalt zu setzen. André Sicks