Mit Tragetaschen, Plastiktüten, Schuhkartons und
Klappboxen kamen an den vergangenen drei Samstagen bereits eifrige Kastanien-sammler
zum Neuen Forsthaus, um dort ihre Ausbeute der rotbraunen Frucht dem
Verschönerungsverein Gevelsberg (vvg) als Winterfutter für das Damwild zu übergeben
Eine herbstliche Aktion, die seit 1956 Tradition hat und dem Verein dabei hilft, seine Kosten für das Winterfutter der Tiere in Grenzen zu halten.
Eine herbstliche Aktion, die seit 1956 Tradition hat und dem Verein dabei hilft, seine Kosten für das Winterfutter der Tiere in Grenzen zu halten.
Miniermotte - der Feind der Kastanien
Doch wie im Vorfeld befürchtet, fiel bis dato die
Kastanienernte bedenklich schlecht aus. Die abgegebene Menge ist weitaus
geringer als in den Jahren zuvor. Auch wenn einige treue Sammlerfamilien ihre
Kastanien sogar aus dem Urlaub mitbrachten. „Im Vergleich zu den letzten Jahren
ist es dennoch deutlich weniger. Die Kastanien sind zum einen kleiner und sie
sind zudem auch noch früher gefallen“, berichtete Wildgatterbetreuer Dirk
Huckenbeck. Was in erster Linie damit zusammenhängt, dass in den
nordrhein-westfälischen Wäldern die Bäume stark von der Miniermotte befallen
sind
Der Schädling, der ursprünglich aus Südosteuropa
stammt, ist seit rund 15 Jahren in NRW aktiv. Die Bäume sterben zwar nicht sofort
ab, werden allerdings durch den Befall der Miniermotte geschwächt. Und bei einem
jährlich wiederkehrenden Befall, kann die Kastanie am Ende eingehen. Die Larven
der Miniermotte sind mit bloßen Auge nicht zu erkennen. Sie fressen das Innere
eines Blattes auf, wodurch es dann mit der Zeit abfällt. Bislang gibt es gegen
diesen Schädling kein zugelassenes Insektizid. „Um den Befall für den kommenden
Winter zu verhindern, müsste das ganze Laub gesammelt und verbrannt werden, da
die Motte nämlich in diesem überwintert“, erklärte der Wildgatterbetreuer.
Immer im Herbst, wenn die Kastanien fallen, ruft der Verschönerungsverein Gevelsberg zur Kastaniensammlung auf. Die rotbraune Frucht ist vor allem im Winter ein wichtiges Nahrungsmittel.für das heimische Damwild.
Zusätzlicher Abgabetermin soll Ertrag steigern
Gemeinsam mit seinen Helfern hofft er nun, dass ein
vom Verschönerungsverein zusätzlich anberaumter Termin zur Abgabe von
Kastanien, die bisherige Menge noch zu steigern. Es besteht daher also noch die
Möglichkeit, am kommenden Samstag den 28. Oktober 2017, in der Zeit von 10:00 –
13:00 Uhr sein Sammelgut der rotbraunen Frucht am Neuen Forsthaus (Kirchwinkelstraße
65) abzugeben. Denn nur mit einem großen Vorrat an Kastanien (alternativ werden
auch Eicheln, Äpfel und Rüben verfüttert) hat das Damwild im kommenden Winter genug zu fressen. André Sicks