Sonntag, 4. August 2024

Lebendiges Miteinander spüren und erleben

Vielfältige Begegnungen, ein lebendiges Miteinander
und vor allem das Kennenlernen anderer Menschen und deren Kulturen stehen am 31. August im Mittelpunkt des Interkulturellen Freundschafts-festes am Ennepebogen. Von 14:00 bis 18:00 Uhr wird dabei das Schmuckstück in der Gevelsberger Innenstadt durch vielfältige Darstel-lungen an Musik, Tanz und Kabarett auf der Bühne, jeder Menge Informationen und Aktionen sowie einer breiten Palette an internationalen Köstlichkeiten durch die teilnehmenden Vereine und Organisationen zum Leben erweckt.

Unter dem Motto „Gevelsberg – Mehr als du siehst“ möchte man erreichen, „dass sich die Menschen aller Länder in unserer Stadt begegnen und entdecken“ erklärte Adrian Wild, Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Gevels-berg. Als Träger dieser Veranstal-tung, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundes-programms „Demokratie Leben!“ gefördert wird, hat man sich den Integrationsrat der Stadt mit ins Boot geholt, um möglichst viele Menschen mit verschiedenen kulturellen Hin-tergründen und Vertreter des gesell-schaftlichen Lebens zusammenzu-bringen. „Uns liegt es am Herzen, dass internationale Menschen hier vor Ort gut und gerne miteinander leben“, so Wild. Denn man wolle Sorge dafür tragen, dass in Gevelsberg alle Menschen gleich welcher Nationalität, Herkunft oder Religion friedvoll und ohne irgend eine Art von Diskrimi-nierung zusammen leben können.
 
Verantwortlich für die Veranstaltung ist die Freien evangelischen Gemeinde Gevelsberg mit Pastor Adrian Wild (rechts), in Kooperation mit dem Integrationsrat der Stadt, die sich glücklich darüber zeigt, dass so viele Vereine und Organisationen ihrem Aufruf zur Teilnahme gefolgt sind. 

Wie immens wichtig dies in der heutigen Zeit ist, wurde allein schon nur beim Zuhören der einzelnen Akteure klar, die kurz und knapp beschrieben, was die Besucherinnen und Besucher auf dem Interkulturellen Freundschaftsfest erwarten wird. 
Auf der Bühne gibt es Livemusik mit Lea Bergen und dem Gitarristen Dennis Kresin, die eigene Lieder und internationale Songs präsentieren. Das Tanzatelier Sarah Tiranno zeigt Ballett und Modern Contemporary, der aus Syrien geflüchtete Aldib Haitham lässt Musikstücke aus seiner Heimat erklingen und der Griechisch-Deutsche Sport- und Kulturverein „Hellas e.V.“ sowie die Tanzgruppe „Zagreb“ der Kroatischen Kultur-Initiative laden zu traditionellen Tänzen ein. Zudem wird der Kabarettist Fatih Çevikkollu mit seinem Programm „Mehr als du siehst“ die Herausforderungen von Kindern thematisieren, die durch Umzüge der Eltern mit neuen Kulturen konfrontiert werden. Kurze Ansprachen wird es von Bürgermeister Claus Jacob, dem Vorsitzenden des Integrationsrat Gevelsberg, Seyfullah Köse, und von Tayfun Keltek (Vorsitzender Landesintegrationsrat NRW) geben. 
Auf der Veranstaltungsfläche selbst trifft man auf eine Nationenvielfalt, darunter türkische, kroatische, syrische griechische, tamilische, rumänische und viele weitere kulturelle Einflüsse, die die Gevelsberger zusammen-bringen sollen. Mit Blick auf das leibliche Wohl sprach Bürgermeister Jacobi von „einer kulinarischen Weltreise“, auf die sich die Gäste begeben könnten. Für das alkoholfreie Flüssigkeitsangebot bei der Veranstaltung ist die SPD Gevelsberg zuständig, die im Anschluss an gleicher Stelle, ab 19:00 Uhr zu ihrem traditionellen Smithy-Konzert einlädt. 

Bei dieser Veranstaltung findet sich aber auch ausreichend Gelegenheit um miteinander ins Gespräch zu kommen, sich zu informieren und zahlreiche spielerische wie kreative Angebote zu nutzen. So wird zum Beispiel die Feuerwehr mit einem Löschfahrzeug vor Ort sein, sein schönstes Lächeln sollte man in der Fotobox der Migrationsberatungsstelle der AWO Ennepe-Ruhr aufsetzen, beim NABU Ennepe-Ruhr-Kreis dreht sich alles um den Menschen und die Natur und Bethel regional stellt Metallkunstwerke aus der Kunstschlosserei der Gebal vor. Kunterbunt und stets in Bewegung präsentiert sich die Stadtbücherei. Hier können kleine Gäste nicht nur in Büchern blättern und lesen; sie können sich auch schminken lassen, basteln oder mit Handpuppen agieren. Weitere Infostände mit manch kleinen Aktionen und der ein oder anderen Leckerei gibt es vom Verein „Kette der Solidarität“, der Freien evangelischen Gemeinde, der Evange-lischen Kirchengemeinde Gevelsberg und den Pfadfindern von St. Engelbert, dem Kinderschutzbund, vom Förderverein Kita-Kids-Haufe, dem Integrationsrat sowie von der DIA, die das  Bundesprogramm „Demokratie leben“ vorstellt und der vhs mit  „Haide“ – einem Förderprogramm Südosteuropa, das die Volkshochschule gemeinsam mit der Arbeiter-wohlfahrt durchführt. Wer will, kann sich an diesem Stand auch seine eigene Tasche bemalen.
 
Es sind zahlreiche Akteure, die sich am Interkulturellen Freundschaftsfest beteiligten, und Sorge dafür tragen, dass sich die Menschen aller Länder die in Gevelsberg zuhause sind, begegnen, kennenlernen und ein lebendiges Miteinander erleben. 

Dass man dieses Fest am Ennepebogen ausrichte, so erklärte Bürger-meister Claus Jacobi, hätte einen ganz besonderen Grund. Angesichts vieler Veränderungen und Herausforderungen, vor denen das Quartier Nirgena/Haufe stehe, will man in Zusammenarbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Lösungsansätze entwickeln, um die Lebensqualität im Stadtteil aufzuwerten und zu verbessern. Zur Stärkung des Quartiers und in partizipativer Begleitung des vom Rat der Stadt Gevelsberg beschlossenen städtebaulichen Entwicklungsprozesses für das Stadtgebiet Nirgena/Haufe wurde daher Anfang des Jahres auch ein „Runde Tisch“ ins Leben gerufen, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils sowie alle am Entwicklungsprozess Interessierten eingeladen waren. Aus der Auftakt-veranstaltung, so berichtete Jacobi weiter, konnten verschiedene Arbeitskreise gebildet werden. „Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Nirgena/Haufe wird es beim Interkulturellen Freundschaftsfest daher auch einen eigenen Nachbarschaftstisch zum konstruktiven Austausch geben.“ Dieses Fest, so sagte er abschließend, könnte man schon einmal als Generalprobe zu dem ansehen, was die Stadt für Ende August 2025 plane. Laut seiner Aussage soll es dann nämlich vom Nirgena bis zur Drehbank ein Straßenfest geben, ähnlich dem, wie man es zur Einweihung der umgebauten Hagener Straße erleben konnte und wo sich zeigte, dass Gevelsberg eine tolerante Stadt ist, offen für kulturelle Vielfalt und neue Ideen.                                                                            André Sicks