Auf Einladung der SPD-Fraktion
konnten die Bürgerinnen und Bürger aus dem Gevelsberger Höhendorf
am Donnerstagabend im Rahmen eines Stadtteilspaziergangs die für sie
bestehenden Sorgen und Probleme ganz offen gegenüber den Politikern
und Bürgermeister Claus Jacobi äußern. Insgesamt 43 Personen waren
dabei zusammen gekommen, um mit der heimischen Kommunalpolitik auf
Augenhöhe zu diskutieren und Anregungen sowie Vorschläge weiter zu
geben.
Ausgangspunkt
war am Nordhang, wo für viele Eltern ein sicherer Schulweg auf der
Agenda stand. Insbesondere die Schwelmer-straße wurde dabei ins
Visier genommen. Denn aufgrund der Breite des Bürgersteigs und der
mittig stehenden Laternen kann diese von den Kindern kaum sicher
begangen werden. „Geschweige mit dem Rad oder Laufrad be-fahren
werden“, warf eine Teilneh-merin nachträglich ein. Um dem entgegen
zu steuern wurde über eine mögliche Verbreiterung dis-kutiert. „Wir
nehmen das Thema auf“, erklärte Christina Boesken. Genauso wie
die Parksituation an der Schlebuscherstraße, die einigen Bürgerinnen
und Bürgern große Sorgen bereitet. Hier sei es geplant, so
erklärte die Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, eine Sperrfläche zur
Einmüdung der Schwelmerstraße einzurichten. Einen
historischen Stopp legte die Grup-pe wenig später dann „Auf der
Hohen Warte“ ein, um sich mit dem Kriegshelden Josef Schreimaier
auseinan-der zu setzen. Wenn es ihn nicht gegeben hätte, so
berichtete man den Teilnehmen-den, würde es Sil-schede heute wohl
nicht mehr geben. Der österreichische Wehrmachtsoldat, der im
Zweiten Weltkrieg das Geschütz bediente, hatte den Befehl verweigert
auf die nahenden Amerikaner zu schießen und stattdessen die Waffe
unbrauchbar gemacht.
An
gleicher Stelle kam natürlich auch das Thema „Auf
der Onfer“ zu tragen. Dort wo viele Vogelarten singen, zahlreiche
Amphibien heimisch sind und eine fast heile Natur im Wandel der
Jahreszeiten zu beobachten ist, würde der Regionalverband Ruhr (RVR)
liebend gerne ein neues Gewerbegebiet entstehen lassen. Ein Plan, der
seit Jahren die Silscheder Bürgerschaft und Gevelsberger Politik
beschäftigt. Auf die Frage ob es zwischenzeitlich irgendwelche
Neuigkeiten gäbe, konnte Bürgermeister Claus Jacobi dies verneinen;
versicherte zugleich noch einmal ganz explizit, dass „so
lange die SPD die Mehrheit hat, wird es hier kein Gewerbegebiet
geben“.
Der
Stadtteilspaziergang führte hinab in den Dorfkern, bei dem auffiel,
dass ein Baum im Ortskern die Plastersteine hochhebt und auch in der
Zechenstraße das Pflaster wieder locker sei. Auf Wunsch eines ganz
jungen Teilnehmers, versprach Bürgermeister Claus Jacobi, dass man
zusätzlich die losen Steine im Kreisel rasch erneuere und für den
Karnevalsumzug sowie für´s Schmücken des Weihnachtsbaumes eine
Straßensperrung einrichte.
Nächster
Stopp: die AWO Wohnhäuser am Brandteich, in denen 61 Menschen mit
körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen leben. Jüngst
hatte dort eine nächtliche Eierwerferei für Verunsicherung und
Beunruhigung gesorgt. Anfeindungen jeglicher Art dürfe es nicht
geben, lautete das Kredo. Ungeachtet
der Motive, betonte Bürgermeister Claus Jacobi ausdrücklich,
müssten Toleranz und gleichberechtigte Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben für alle Menschen gleichermaßen
selbstver-ständlich sein. „Darum verurteilen
wir eine
solche Attacke auch auf´s Schärfste.“ Besorgt
zeigte er sich auch darüber, dass man am Bauplatz der Kirmesgruppe
„Silschede“, im dortigen Waldgebiet, immer wieder benutzte
Spritzen finden würde. Insbesondere mit Blick auf die KiTa- und
Schulkinder, die dorthin öfters einen Ausflug unternehmen, sorgt
dies bei der Silscheder Bevölkerung für Unwohlsein. „Auch hier
werden wir dringend etwas unternehmen müssen“, sagte Christina
Boesken und lud alle kurz darauf noch in die Tagespflege „Haus
Silschede“ von Mario Wolf ein, wo man den Rundgang bei
Bratwürstchen, Kaltgetränken und dem ein oder anderen
Vier-Augen-Gespräch ausklingen ließ.
Zum Ende des Spaziergangs besuchte man die Tagespflege „Haus Silschede“, wo das Team von Mario und Sabine Wolf seinen Gästen einen kurzen Einblick in ihren Tagesablauf gewährte.
Es gäbe, so resümierte
Chrstina Boesken abschließend, drei Themen-schwerpunkte die die
Menschen in Silschede aktuell beschäftigen und „denen wir uns
annehmen müssen: sichere Schulwege, Sicherheit für die
Bewohnerinnen und Bewohner der AWO-Wohnheime sowie die Spritzen-funde
am Waldstadion“. André Sicks