beginnen
traditionell mit einer Zahl. Diesmal lautete sie 63 und machte
deutlich, dass es ja gar nicht mehr so lange ist, bis drei
Böllerschüsse die schrägste Kirmes Europas einläuten. Es war eine
von allen Kirmesfreunden mit Spannung erwartete Versammlung, da mit
einem Griff ins „Brennes Hut“ die Startreihenfolge für den
Kirmeszug festlegt wurde. Die aber auch eine Neuerung aufwies. Nach
jedem einzelnen Tagesordnungspunkt bestand für alle die Möglichkeit
zum jeweiligen Thema in eine „offene Gesprächrunde“ zu treten,
um etwaige Anregungen, Vorschläge, Verbesserungen für das kommende
Jahr zu äußern.
Doch
zunächst einmal wurden zahlreiche Formalitäten (unter anderem:
Ausgabe der Lose und Vorbestellung der Eintrittskarten für den
Kirmes-abend, Ausgabe der Fahrkarten zur Kirmeskrugfete, Verteilung
von Plakaten und Flyern sowie die Meldungen zur 20- und 50-jährigen
Kirmesaktivität) von der Tagesordnung abgearbeitet. Hierbei zeigte
sich Geschäftsführer Dirk Henning ein wenig irritiert darüber,
dass mehrere Kirmesgruppen für den Kirmes-abend nicht einen einzigen
Losblock orderten. „Ich finde es erschreckend, der Verkauf ist
nicht für den Vorstand sondern für euch alle“. Außerdem machte
er noch einmal darauf aufmerk-sam, dass immer noch Helferinnen und
Helfer für den Auf- und den Abbau sowie als Ordner fehlen würden.
Der Kirmesabend, für den der Kartenverkauf (Vorverkaufsstellen sind
Radio Meckel und Vorsprach; Kartenpreis: 20,- Euro für den
Innenraum, 15,- Euro für die Tribüne) begonnen hat, ist in diesem
Jahr ein kontroverses Thema. Was zur Folge hat, dass es nach der
Kirmes einen ersten Kreativworkshop geben soll, bei dem neben den
Vorsitzenden auch kreative Mitglieder aus den Gruppen eingereichte
Vorschläge zur Neugestaltung aufgreifen können, um ein neues
Konzept zu erarbeiten. Denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, so
appellierte der 1. Vorsitzende Markus Loetz, gäbe es keine Probleme
mit einem neuen Konzept. Mit
Blick auf die Kirmeskrugfete, da hatte indes sein Stellvertreter Mark
Baron erfreuliche Nachrichten. Laut seiner Aussage hätte es im
Vorfeld ein Gespräch mit der Brauerei bezüglich einer Vergrößerung
der Teilneh-menden gegeben. Dieses sei allerdings an der von der
Brauerei zur Verfügung gestellten festen Anzahl an Deckel-Krügen
zunächst einmal gescheitert. Um es jeder Kirmesgruppe dennoch zu
ermöglichen, eine weitere Person mitzunehmen, „werden wir vom
Vorstand auf unsere Deckel-Krüge verzichten“. Einzige Bedingung:
Die jeweilige Person dürfe nicht älter als 25 Jahre sein. „Damit
möchten wir die Jugend fördern“, so die Begründung von Baron.
Und
dann war er da – der spannende Moment. Der traditionelle Griff in
den mittlerweile in die Jahre gekommenen Steirerhut von
Friedrich-Wilhelm Brenne, der bis zu seinem Tod, am 08. Juni
1999 Mitglied im Bewertungs-ausschuss sowie im Präsidium war. Und
dieser legte fest, dass es die Kirmesaktiven vom „Börkey“ sind,
die den diesjährigen Zug anführen werden. Ihnen folgen die
Kirmesgruppen „Mühlenhämmer“, „Dä vam Lusebrink“, „Pinass
Brumse“, „Hippendorf“, „Berge“, „Aechter de Biecke“,
„Silschede“, „Im Dörnen“, „Vie vam Kopp“, „Schnellmark“
und „Fidele Vogelsanger“. Was deren einzelne Darstellungen
betrifft, da erinnerte Markus Loetz noch einmal, dass jede Gruppe
ihre komplette Zug-beschreibung doch bitte bis zum 12. Mai 2024
eingereicht haben möge.
Als Ralf Gerke, Vorsitzender der Kirmesgruppe „Börkey“, in Brennes Hut griff, da ahnte er noch nicht, dass seine Truppe den diesjährigen Kirmeszug eröffnen wird.
Mit
Blick auf dass über die Jahre angewandte Bewertungssystem der
einzelnen Darstellungen, was im letzten Jahr für sehr viel Wirbel
sorgte, da berichtete Geschäftsführer Dirk Henning von seinem
Besuch beim Stammtisch des BWA, um über etwaige Veränderungen der
Bewertungs-kriterien zu sprechen. „Wir können das Rad nicht neu
erfinden“, sagte er, doch es gäbe den von allen begrüßten
Vorschlag, in Zukunft keinen der ungeöffneten Bewerbungsbögen zu
entfernen, sondern alle mit in die Auszählung einfließen zu lassen.
„Die schlechteste und beste Bewertung werden aber weiterhin
gestrichen.“
Bei
der offenen Gesprächsrunde zu diesem Thema, ließ der
Sprecher des BWA, Günter Schwarzmann, die Versammlung wissen, dass
dieser Vorschlag bei den Bewertern offene Türen einrennen würde.
„Nicht wir machen die Richtlinien, sondern der Kirmesverein“,
sagte er und fügte hinzu, dass man sich bei der Bewertung stets
große Mühe gebe und es „wäre für jeden Bewerter gut zu wissen,
dass seine Arbeit am Ende auch wirklich mit in die Bewertung“ mit
einfließe. Der Vorsitzende der Kirmesgruppe „Börkey“, Ralf
Gerke, schlug vor, man möge doch über diese geplante Neuerung
abstimmen. Eine Aussage, die Markus Loetz und seinen Vorstand just in
diesem Augenblick ein wenig verwunderte. Denn auf einer gemeinsamen
Sitzung hatten die Vorsitzenden der einzelnen Kirmes-gruppen dem
Vorschlag bereits zugestimmt. Um bei solch einem wichtigen Schritt
allerdings keinen Schnellschuss zu starten, wurde das Thema mit auf
die Tagesordnung für die kommende Versammlung genommen.
Zum
Abschluss wies Markus Loetz noch darauf hin, dass das gemeinsame
Sommerfest der Kirmesgruppen „Vie vam Kopp“ und „Im Dörnen“
am 16. und 17. August einzig und allein vom „Dörnen“, und zwar
auf deren Bauplatz in der Habichtstraße, veranstaltet würde. Knappe
90 Minuten dauerte der offizielle Teil, der wie immer mit einem „Rupp
di Tupp“ beendet wurde und für alle das gesellige Miteinander
einläutete. André Sicks