so präsentierte jüngst ein Herr aus Wanne-Eickel
eine Hommage an die Liedermachergeneration der 70er Jahre. Ein ganz
netter, sympathischer Typ mit dem Allerweltsname Martin Bauer. Ein
Ruhrpott-Barde, der seit 1990 als Profi-Zupfer „on the road“ quer
durch Germanien tourt. Publikumsnah, ohne technische Tricks, direkt
und ehrlich. Unter dem Titel „Mit anderen Worten“ servierte der
Profimusiker seinen Zuhörern Bekanntes und weniger Bekanntes,
Heiteres und Besinnliches von Reinhard Mey, Konstantin Wecker, Hannes
Wader, Rio Reiser und anderen. Musikalisches Kulturgut, mit dem er
seine oftmals „mitsingende Gemeinde“ vom ersten Takt an fest im
Griff hatte. Bauer
zeigte sich aber nicht nur als Vollblutmusiker, er fungierte so ganz
nebenbei auch als wortgewandter Conférencier. Seine Anmoderationen
und Erklärtexte – lustig, unterhaltsam, pointiert. Im Bezug auf
seine Spieltechnik da ordnete er sich den Songs unter, schließlich
ging es bei ihnen um Authentizität, Wiedererkennung, Verständlich-
und Nachvollziehbarkeit. Denn die vor mehr als 40 Jahren entstandenen
Lieder spiegelten den Gästen im Bürgerhaus in ihrem gekonnten
Umgang mit der deutschen Sprache den damaligen Zeitgeist und das
Lebensgefühl wider. Es
war ein Abend zum Zuhören, Schmunzeln und Mitmachen. Ein Abend, der
die Gäste auf ihrem Heimweg zu der Erkenntnis kommen ließ: „Dieser
Mann darf wiederkommen“. André Sicks