Mittwoch, 10. April 2019

AWO-Seniorenzentrum blüht frühlingshaft auf - Neue Quartiersmanagerin stellte sich erstmals vor

Vor drei Jahren erhielt das AWO-Seniorenzentrum in der Kampstraße durch die deutsche Fernsehlotterie eine großzügige finanzielle Unterstützung zum Aufbau eines Quartiers-management.
Dieses machte es sich zur Aufgabe, dass die Menschen vor Ort sorgenloser älter werden können. Für viele ist es nach wie vor ein schlimmer Gedanke, im Alter einsam zu sein. Der Wunsch, so lange wie möglich in seinen eigenen vier Wänden zu bleiben ist unbändig groß. „Einsamkeit kann nicht nur krank machen, sie kann auch unser aller Leben verkürzen“, berichtete Andrea Hübner, die seit dem 01. März diesen Jahres als neue Quartiersmanagerin im Südstadtbereich tätig ist. 

Ein großes Aufgabenfeld 
Fortan setzt sie nun das bereits erfolgreich begonnene Projekt der Quartiersentwicklung fort, welches kürzlich eine weitere zweijährige Förderung mit Mitteln der deutschen Fernsehlotterie erfuhr. Ihr Wunsch ist es, dass das Haus zu einem Ort der Begegnung wird und man sich mit heimischen Verbänden, Vereinen sowie den Schulen vernetzt, um entsprechend den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen neue Angebote zu schaffen bzw. an den bereits bestehenden anzuknüpfen. „Dadurch ergeben sich Kontakte und bilden sich Freundschaften; das Beste was einem passieren kann“, sagte die 49-jährige, die zuletzt im ambulanten Dienst tätig war. Als examinierte Altenpflegerin, Fachkraft und Pflegeexpertin für außerklinische Intensiv- und Beatmungspflege sowie Pflegeberaterin nach §7a und §45 SGBXI weiß sie nur all zu gut, das ältere Menschen immer wieder Wünsche und Bedürfnisse außerhalb von Pflegezeiten verspüren und manche, so bitter es auch klingen mag, einsam vor sich hin vegetieren. 
Gemeinsam mit dem Team um Einrichtungsleiterin Kerstin Thiel möchte Andrea Hübner daher zur Förderung der sozialen Unterstützung sowie dem bürgerlichen Engagement im Quartier beitragen. Zudem möchte man Kulturen, die ein negatives Fremdbild auslösen, etablieren. Kurz gesagt: Hilfe zur Selbsthilfe. Was natürlich auch für ein stützendes Miteinander in Alltagssituationen gilt und bei einer aktiven Alltagshilfe von jungen Menschen aus verschiedenen Einrichtungen.
Seit dem 01. März 2019 ist Andrea Hübner (rechts) im AWO-Seniorenzentrum in der Kampstraße als Quartiersmanagerin und für das Quartier Südstadt zuständig. 
Gemeinsam mit Einrichtungsleiterin Kerstin Thiel möchte die 49-jährige auch weiterhin ein stützendes Miteinander in Alltagssituationen fördern. 

Wenn der Frühling kommt 
Und jenen letztgenannten Punkt setzte man am Mittwochvormittag in die Realität um. Gemeinsam mit einigen Schülern der Hasencleverschule und einer Schülerin des Gymnasiums in Gevelsgerg, die an diesem Tag einen Schnuppertag absolvierte, wurden drei Hochbeete im Garten der AWO-Einrichtung aufgestellt, die sowohl von den Jugendlichen als auch von den Bewohnern bepflanzt wurden. „Im Vorfeld haben unsere Schülerinnen und Schüler bei einzelnen Kisten entsprechend einer Anleitung selbstständig zusammengebaut und später dann das Gehölz versiegelt und wetterfest gemacht“, erzählte Pädagoge Dirk Mautner. Im Biologieunterricht erfuhren sie dann alles zur Bepflanzung und Instandhaltung solch eines Hochbeetes. 
Riechen, Tasten, Sehen, Fühlen, Hantieren mit Wasser und Werkzeugen, die Arbeit im Garten bringt den Menschen immer wieder aufs Neue Freude und weckt Erinnerungen an Erlebnisse aus längst vergangenen Tagen. „Durch solch ein Hochbeete möchten wir bei der Betreuung unserer Bewohner daran anknüpfen“, sagte Einrichtungsleiterin Kerstin Thiel. Viele von ihnen haben nämlich früher mit der Bewirtschaftung eines eigenen Gartens einen großen Teil ihrer Freizeit verbracht, mit dem Verlust der Mobilität oder durch den Beginn einer dementiellen Veränderung riss jedoch der Faden zu dem einst sinnstiftenden Hobby Gärtnern ab. „Die Arbeit am Hochbeet soll wie ein kleines Fitnesstraining wirken.“ 
Durch die bestehenden Kooperation mit der Hasencleverschule wurde es möglich, dass ab sofort drei Hochbeete die Gartenanlage des Seniorenzentrums verschönern. 
Die von den Schülern selbst hergestellten Holzkisten wurden nun gemeinsam mit den Bewohnern der AWO-Einrichtung der Jahreszeit entsprechend bunt bepflanzt.
Es war nicht die erste Kooperation zwischen dem AWO-Seniorenzentrum und der Hasencleverschule und „es wird mit Sicherheit auch nicht die Letzte sein“, versprach Quartiersmanagerin Andrea Hübner abschließend. André Sicks